Kleines aber feines Kartenspiel
GESAMTNOTE: 7,0
Material: 06 • Einstieg: 09
Spielgefühl: 07 • Langzeitspaß: 07
Das Spiel
Händler der Karibik wurde in 2013 auf der Spiel in Essen von der Wiener Spieleakademie für 5 € verkauft. Der Erlös ging an einen guten Zweck. Somit dürfte das Spiel in so manche Tasche gewandert sein. Wie viel Spaß macht dieses Kartenspiel eigentlich?
Das Spiel verdient auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit, als nur ein günstiges Schnäppchen gemacht zu haben. Es ist ein kurzweiliges Kartenspiel, welches die Elemente Glück, Zocken und Taktik in sich vereint.
Der aktive Spieler deckt nach und nach vom Ziehstapel Karten auf, bis er genug Auswahl hat und eine Aktion durchführt (Person kaufen oder für einen Freibeuter Geld erlösen) oder der zweite Freibeuter der gleichen Farbe erscheint. Dann ist der Zug für ihn beendet, es sei denn er hat bereits einen entsprechend starken Matrosen oder Piraten in seiner Ablage und kann das Schiff abwehren. Die passiven Mitspieler können im ersten Fall profitieren und sich ebenfalls Karten sichern. Müssen in diesem Fall einen Obolus von einem Gold an den aktiven Spieler zahlen. So schaffen sich die Spieler im Laufe des Spieles eine entsprechende Kartenablage an, die weitere Boni ermöglicht.
Ziel des Spieles ist 10 Siegpunkte (gibt es für die Expeditionen und den Kauf von Personen) zu erlangen und mindestens eine Expedition ausgeführt zu haben.
Das Spiel wird nun unter dem Namen Port Royal bei Pegasus erscheinen. Also zuschnappen, wer das Spiel in Essen verpasst haben sollte.
Das Spiel ist als klares Familienspiel konzipiert.
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Autor: Alexander Pfister • Grafiker: Klemens Franz • Verlag: Österreichisches Spielemuseum • Jahr: 2013
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Material – 06
110 Spielkarten warten auf Euch. Diese können beidseitig verwendet werden: die Vorderseite ist die Aktion, Person etc., die Rückseite wird als Münze genutzt. Dazu gibt es eine gefaltete zweiseitige Spielanleitung. Die Grafiken sind funktional gestaltet. Für das Geld ist besseres Material nicht zu erwarten. Positiv sicherlich auch die stabile Kartenbox.
Einstieg – 09
Das Spiel hat mehr in sich, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Die Spielregeln sind gut erklärt und man kommt nach ein-zwei Partien (Dauer ist ja nur 20 Minuten) schnell in den Mechanismus.
Spielgefühl – 07
Der Spaßfaktor ist gut. Die gelungene Kombination aus Glück mit einem gewissen Zockelement sowie der Strategie macht einen hohen Reiz aus. Beim Zocken geht es darum mehr eine Aktion durchzuführen und 4 oder sogar alle 5 Schiffstypen aufzudecken. Doppelte Freibeuter (die auch schnell das Ende und den Wechsel des aktiven Spielers bedeuten) können gegebenenfalls mit Matrosen oder Piraten abgewehrt werden. Die Interaktion findet in sofern statt, dass die passiven Mitspieler bei einer gelungenen Aktion in das Spiel eingreifen können. Darum sind die Spielzüge hier ebenfalls gut abzuwägen.
Negativ habe ich jedoch empfunden, daß es zum Ende sehr schnell geht. Sobald der erste Expeditionsauftrag gewonnen ist, sind die Runden sehr überschaubar, in denen die anderen noch reagieren können. Dann kann nur noch Glück helfen.
Langzeitspaß – 07
Die Händler der Karibik sind immer wieder geeignet, als Zwischendurchspiel, da 20 Minuten sehr überschaubar sind.
Insbesondere als Urlaubsspiel eignet sich das Spiel.
Das Spiel ist kurzweilig und bietet neben dem Zockelement auch einige taktische Finessen. Es gibt keine klare Siegerstrategie, was das Spiel zusätzlich reizvoll macht.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Die Händler der Karibik sind mit Sieger des Spiele-Autorenwettbewerbs der Wiener Akademie 2013
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