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Das Fundament der Ewigkeit

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das fundament der ewigkeit boxEr hat es wieder getan: Follett die Dritte

Michael Rieneck hat es wieder getan. Nach Säulen der Erde und Tore der Welt schlägt er erneut zu. Und dieses Mal sogar parallel zum neuen Buch von Ken Follett, was am 12. September 2017 erschienen ist.

Im Spiel bewegen wir uns analog zum Buch in großen Religionskonflikten Englands mit Spanien, den spanischen Niederlanden sowie Frankreich. Daher Religion ist entscheidend im Spiel. Es ist wichtig im entscheidenden Moment auf der „richtigen“ Seite zu stehen, um entsprechend ausreichend Siegpunkte einzusammeln.


Das Spiel

Wir versammeln uns um den Spielplan, der vier Länder aufzeigt sowie einen Aktionskreis unten rechts.

Jeder Spieler bekommt 6 Würfel, von denen 4 den folgenden Ländern entsprechen: Frankreich (blau), England (weiß), Spanien (braun) und die spanischen Niederlande (orange). Dazu kommt ein schwarzer Religions- sowie ein lilafarbener Jokerwürfel. Die erste Religionszugehörigkeiten der Spieler (Protestant oder Katholik) wird ausgelost. Um den Spielplan werden den 4 Ländern Personenstapel zu sortiert, von denen immer die oberste Karte zu sehen ist.

Das Spiel geht über mehrere Jahre (=Runden), die in zwei Halbjahre geteilt sind. Die erste Phase besteht aus einer Art Administrationphase. Würfel werden um einen Wert nach unten gedreht und entsprechend Aktionen durchgeführt oder Ressourcen genommen. Ist vor dieser Phase der Religionswürfel auf einer 1, darf der Spieler erneut würfeln und sich seine Religion aussuchen.

In der zweiten Phase werden die freien (nicht durch eine Person oder Loch Leven gebundenen) Würfel gewürfelt. Dann kann ich mich für einen Würfel entscheiden und diesen entsprechend der Farbe bei einer Stadt einsetzen. Dazu setze ich entsprechend meines Würfelwurfs ein Handelshaus in ein Land (bereits dort befindliche Häuser werden ggf. eins nach unten gerutscht). Zugleich nehme ich mir die entsprechende Personenkarte (nutze die Ressource oder Aktion) und lege den Würfel darauf. Ebenfalls wird in dem Land ein Religionsstein entsprechend der Farbe auf der Karte (lila=katholisch, grau=protestantisch, creme=neutral) platziert. Ist dieses der vierte Stein wird am Ende des Spielerzuges ein Religionskonflikt ausgelöst (Mehrheiten vergleichen = Spieler der entsprechenden Religionsmehrheit, dürfen ihr Handelshaus behalten und bekommen entsprechend Punkte, dann werden alle vier Steine entfernen). Von den verbleibenden Würfeln darf ich einen weiteren im Rondel einsetzen (Augenzahl nicht relevant, es geht ausschließlich um die Farbe) und mit meinem Spielstein entsprechend auf die nächste farbige Aktion gehen. Diese Phase wird reihum ausgeführt, dann beginnt das nächste Jahr.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 50 und mehr Punkte erreicht hat (Runde wird noch zu ende gespielt).

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Autor: Michael Rieneck • Grafiker: Michael Menzel • Verlag: Kosmos • Jahr: 2017

2-4 Spieler • ab 12 Jahren • ca. <90 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Spielplan, 24 Würfel, 80 Spielkarten, 28 Vorteilsplättchen, 16 Schutzplättchen, 16 Handelshäuser, 30 Religionssteine, 56 Warenplättchen, 2 Konffliktfackeln, 4 Siegpunktscheiben, 4 Aktionsscheiben, 1 Startspielerzeichen, 4 Abdeckkreuze

Sehr schönes Material. Auf den ersten Blick wirkt der Spielplan etwas überladen, stört im Spiel jedoch nicht. Allerdings hätte man z.B. die Karten in den Spielplan integrieren können.

Der lila- und braunfarbene Würfel sind bei schlechten Lichtverhältnissen sehr schwer zu unterscheiden. Dieses nervt ein wenig.

Einstieg

Der Einstieg kann vielleicht etwas holperig verlaufen. Daher ist es wichtig, dass man sich an die vorgegebene Reihenfolge der Züge hält, um das Spiel vernünftig durchspielen zu können. Paralleles Spielen ist eher nicht geeignet.

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Ich bin Elisabeth I. begegnet, die den gleichgläubigen Schriftrolleninhaber sucht.

Teil der Blog-Rallye von Beeple.

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Spielgefühl

Die ersten 1-2 Runden verlaufen etwas holperig, da der Start nicht ganz eingängig ist. Gerade erfahrene Spieler neigen dazu, bestimmte Phasen parallel zu spielen, was jedoch den Spielablauf ein wenig durcheinander bringt (z.B. Religionskonflikte). Mit zunehmendem Spielverlauf geht es aber dann deutlich flotter zu und der Mechanismus geht in Fleisch und Blut über. Die teilweise kritisierte Downtime habe ich in meinen Partien so nicht wahrgenommen.

Das besondere am Fundament der Ewigkeit ist, den Gleichklang zwischen Personenkarten- und Würfelmanagement zu finden. Auf der einen Seite ist es gut, sich lukrative Karten möglichst langfristig zu sichern, auf der anderen Seite wichtig sich aber dennoch eine gewisse Flexibilität bei den Würfel zu erhalten. Rohstoffe zu bekommen ist wichtig, aber noch viel wichtiger ist der Verkauf derselben, um Siegpunkte zu bekommen. Dazu benötigt man Handelshäuser (in den richtigen Ländern) und einen guten Blick für die richtige Religion, um nicht bei entsprechenden Konflikten wieder heraus zu fliegen. Dazu werden im Spiel wechselnde Koalitionen zwischen den Spielern notwendig.

Nicht außer acht lassen darf man auch Siegpunkte, die man über Schriftrollen, Rohstoffen und Schutzmarkern in der Schlußabrechnung bekommt.

Das Spiel kann auch ein wenig „fies“ sein, da die Religionen manipulierbar sind. Dieses passt aber thematisch zur damaligen Situation mit vielen Intrigen und Politik, die auch in der Kirche zu finden war.

Die optimale Spielanzahl ist 4. Danach fällt das Spiel in Richtung zwei ab.

Das Fundament der Ewigkeit richtet sich mit seinem Spiel zwar an den Kennerspielbereich, ist aber aufgrund seines Schwierigkeitsgrad eher im unteren Bereich angesiedelt und kann bei dem ein oder anderen Kennerspieler enttäuschend zu leicht empfunden werden. Der Glückseffekt über die Karten und Würfel habe ich als nicht zu störend wirken. Dadurch ist das Spiel aber eher taktischer (=kurzfristiger) als strategisch orientiert. In einer geübten Gruppe wird die Spielzeit von 90 Minuten eher unterschritten werden.

Langzeitspaß

In einer Truppe, die mit den Mechanismen vertraut ist, würde ich Das Fundament der Ewigkeit gerne wieder spielen. Denn dann ist das Spiel mit deutlich unter 90 Minuten eine schöne Abwechselung an einem Spielabend. Weniger begeistern würde es mich, wenn sich erst alle vertraut machen müssten, dann kann sich so ein Spiel schon etwas ziehen.

Positiv ist, dass die Spiele immer ein wenig unterschiedlich ablaufen. Dieses ist abhängig von den ausliegenden Karten. Dadurch gab es Spiele, die mehr ressourcenlastig waren und andere eher weniger (hier traten z.B. die Schriftrollen wesentlich stärker in den Vordergrund).

Gesamtbeurteilung 7/10

Vergleicht man alle drei Teile, so ist Das Fundament der Ewigkeit sicherlich das leichteste dieser drei. Das tut aber dem Spielspaß nicht unbedingt Abbruch. Jedoch sollte man es in seiner Erwartungshaltung berrücksichtigen. Wir haben es hier mit einem eher einfacheren taktischen Spiel zu tun, an dessen Mechanik man sich in den ersten 1-2 Jahren erst gewöhnen muss.


Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu Komsos)

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