Wenn Vögel ihr Revier abstecken
Songbirds erschien 2016 das erste Mal und wurde im letzten Jahr von Homosapiens Lab neu herausgebracht.
In Songbirds oder auch Birdies Fight sollen Vögel in einem Wald ihr Quartier abstecken. Das machen sie/wir über Karten in Reihen und Spalten und versuchen dabei besser zu sein als unsere Gegner. Wobei während des Spiels noch niemand weiß, wer um welche Farbe spielt. Oder spielt man sogar um die gleiche?
Das Spiel
Je nach Spieleranzahl spielt sich Songbirds unterschiedlich.
In eine 2-3 Spielerspiel werden die Beerentoken verdeckt gemischt und anschließend verteilt: Fünf in der Reihe und fünf in der Spalte. Eine Songbirdkarte wird in der Mitte des 5×5 Rasters aufgedeckt ausgelegt und die restlichen Karten an die Spieler verteilt (bei zwei bleibt eine übrig, die in die Schachtel geht).
Nun legen die Spieler reihum eine Karte an. Am Ende des Spiels behält jeder eine Karte auf der Hand, deren Farbe die Auswertungsfarbe darstellt. Dann werden spalten- wie auch reihenweise die Vogelkarten ausgewertet. Dabei ist die Mehrheit der Punktwerte entscheidend. Sind zwei Farben gleich, scheiden die Vögel aus und die dritte Farbe ist der Sieger. Den einzelnen Farben werden Siegpunktchips zugeordnet. Die jeweils ausgewählte Farbe plus den Wert der letzten Handkarte ergeben die Siegpunkte.
Im Solomodus, werden nur zwei Karten auf die Hand genommen und immer eine Karte ausgespielt. Im vier Personenspiel kommt die Krähe und die Minuspunkte zum Einsatz. Nun bekommt jeder Spieler 7 Karten und die Krähe wird in die Mitte der Auslage gelegt. In der Endwertung werden dann die jeweils stärksten Vögel noch mit Minuspunkten belegt.
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Autor: Yuo • Grafiker: Kotori Neiko, Claire Donaldson • Verlag: Homosapiens Lab • Jahr: 2017
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 28 Songbirdskarten (4 Farben mit den Werten 1 bis 7), 1 Krähenkarte, 2 Wertungskarten, 10 Beerentoken (Wert 5 bis 15) und 5 Minuspunkte token (-2 bis -5 / -4 gibt es zweimal)
Solides Material liegt in der kleinen Schachtel
Einstieg
Die Anleitung ist nur auf Englisch. Sie ist nicht sonderlich schwer geschrieben, so dass man das Spiel gut versteht.
Spielgefühl
Songbirds spielt sich nicht sonderlich schwierig, dafür sehr interaktiv. Weiß man zu Beginn des Spiels vielleicht noch nicht, wo man welchen Vogel platzieren mag, so ergeben sich durch die nach und nach entstehenden Auslage zusätzliche Möglichkeiten, auf welche Farbe man setzen sollte.
Die Möglichkeitvielfalt mag den ein oder anderen Spieler überfordern, ich empfand es als angenehm, weitere Alternativen im Spiel zur Verfügung zu haben. WICHTIG: das Spiel sollte man mit keinem Grüber spielen. Da es doch viele Möglichkeiten gibt und meine seine kompletten Handkarten (zumindest im Spiel 2/3) auf der Hand hat, könnte das für lange Zähne sorgen.
Mit seiner potentiellen letzten Karte steckt man allerdings schon gehörig im Dilemma. Spielt man sie aus, um z.B. eine niedrige der gleichen Farbe als letzte bestimmende zu nutzen, kann man einem Mitspieler in die Karten spielen, der sich für die gleiche Farbe entschieden hat, anders kann es vielleicht für die eigene Farbe nicht reichen. Daher sollte man sich auch nicht zu früh festlegen und ggfs. eine alternative Strategie im Hinterkopf haben.
Schick ist auch das Element des gegenseitigen eliminieren. Dieses passiert, wenn in einer Reihe Vögel mit dem gleichen Gesamtwert liegen. Dann freut sich in der Regel der dritte. Mit diesem Element kann man durchaus taktieren und mögliche Gegner in Zugzwang bringen.
Die hübsche Grafik darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es mit einem abstrakten Spiel zu tun haben.
Ich fand den Solomodus sowie die zwei und drei Personenvariante am besten. Dabei spielen sich die beiden Modi Solo wie 2/3 Spieler komplett anders. Die Krähe im Vierpersonenspiel empfand ich irgendwie als störend im Spiel.
Das Alter von 8 Jahren halte ich für nicht angemessen. 10 passt besser, da das Spiel schon gewisses taktisches Denkvermögen voraussetzt.
Langzeitspaß
Schnelles kleines Spiel, was man immer mal wieder spielen und in einen Abend einstreuen kann. Zu viert fand ich es jedoch nicht so doll, da durch die Krähe eine unnötige Komplexität hineinkommt. Als Solospiel war es reizvoll.
Gesamtbeurteilung 6,5/10
Wer ein kompaktes optisch ansprechendes Spiel mit schwankendem Ziel haben möchte, ist bei Songbirds richtig. Für einige meiner Mitspieler war die Ungewissheit jedoch nicht optimal, sie wären beim nächsten Mal nicht mit dabei. Zudem gibt es Abzüge für das Viererspiel.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Homosapiens Lab / BGG)
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Und ich dachte erst, es handle sich um das neue Lookout-Spiel „Piepmatz – Little Songbirds“. 🙂
Letzteres ist aber zumindest auf den Fotos optisch noch schöner und wertiger.
Bin gespannt drauf, wann Du es rezensierst. 🙂
LG, Daniel