Hier darf geworfen werden
Aktion am Spieltisch und wir dürfen mit dem Spielmaterial werfen.
Dieses ist nicht gerade alltäglich beim Brettspielen.
Bei Boom, Bang, Gold jedoch erwünscht bzw. notwendig, um das Gold aus der Mine zu befördern.
Das Spiel
Die Goldmine (Schachtelunterboden) wird mit den verdeckten Plättchen in die Tischmitte gestellt. Jeder Spieler bekommt seinen Charakter und eine Dynamitstange.
Auf ein gemeinsames Kommando werfen alle Spieler ihre Dynamitstange in die Mine und suchen dann mit einer Hand nach aufgedeckte Plättchen. Von diesen gibt es Gold (legal wie illegal), Sonder- wie Aktionsplättchen. Sonderplättchen haben Symbole, die den Charakteren zugeordnet sind. Wird so eins aufgedeckt und von dem Charakterbesitzer entdeckt, ruft er „Achtung XXX“ und alle anderen Spieler müssen die Hände über den Kopf halten.
Liegen keine offenen Plättchen mehr aus, endet die Runde. Jetzt werden die Aktionsplättchen ausgewertet. Besonders sind hier der Sheriff, denn nun müssen alle anderen Spieler ihr illegales Gold wieder in die Mine zurückwerfen, sowie der Revolver, bei dem ein Spieler zu einem Duell herausgefordert wird.
Danach wird das verbliebene Gold in die Behälter geschüttet (und ist sicher). Die Aktions- wie Sonderplättchen wandern in die Mine zurück
Nach 12 Runden werden alle Goldplättchen gezählt und der erfolgreichste Schatzsucher gekürt.
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Autor: Alexandre Emerit • Grafiker: Timo Grubing • Verlag: HABA • Jahr: 2017
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Goldmine (Schachtelboden mit 2 Einlegern), 4 Charaktere mit Goldkisten, 4 Dynamitstangen, 4 Ablagen, 1 Taschenuhr (Rundenzähler), 160 Plättchen: 82x Geröll, 35x legale Goldnuggets, 35x illegale Goldnuggets, 4 Sonder-Plättchen (1x Fledermaus, 1x Schlange, 1x Ratte, 1x Geist), 4 Aktions-Plättchen (1x Hacke, 1x Dynamit, 1x Revolver, 1x Sheriff-Stern)
Schöne Idee mit dem federnden Boden.
Einstieg
Kurze Anleitung. Schnell verstanden. Quereinstieg immer möglich.
Spielgefühl
Tja, ist das noch ein Kinderspiel oder doch eher für die Familie. Boom, Bang, Gold ist auf der Kippe. Und wie bei Spookies tendiere ich eher zum Kinderspiel, was auch Eltern anspricht. Eventuell sogar unter Aufsicht idealerweise gemeinsam gespielt werden sollte, da das Spiel schon regelkonform gespielt werden sollte.
Im Mittelpunkt steht zwei Hauptattraktionen: die Mine mit dem federnden Boden, in die ich das Dynamit schmeißen muss sowie das hektische Goldsuchen. Während gerade bei ersterem Kinder mit voller Begeisterung dabei sind (wann kann ich Spielmaterial mal „durch die Gegend“ werfen, ohne angemault zu werden), sind beim zweiten alle Spieler am Tisch unter Hochspannung, wenn es darum geht die Goldnuggets aus der Mine zu klauben. Dabei sollten die Fingernägel kurz sein, sonst droht ein erhöhter Pflasterverbrauch. Ansonsten ist eine gewisse Reaktionsgeschwindigkeit auch von Vorteil bei Boom, Bang, Gold.
Die Dynamitstangen müssen mit einem gewissen Schwung in die Schachtel geworfen werden, damit entsprechend viele Plättchen auf der sichtbaren Seite liegen.
Dadurch, dass alle gleichzeitig spielen, ist der Interaktionsgrad extrem hoch und die Downtime sehr niedrig. Es gibt nur einen minimalen Verwaltungsaufwand bzgl. der Aktionsplättchen. Dieser dient aber auch dem „zur Ruhe kommen“ zwischen den Runden.
Als Kritikpunkt sehr ich nur das Rattengift bei Alma Anderson: Bin mir nur nicht sicher, ob das Rattengift so ganz ethisch richtig ist. Hier hätte man vielleicht auch etwas anderes finden können.
Langzeitspaß
Kinder wollen das Spiel häufiger spielen. Bei Erwachsenen ist der Langzeitspielspaß eher begrenzt. Man mag das Spiel sicherlich mal spielen, es verliert aber relativ schnell an Reiz. Daher ein zwiespältiger Langzeitspaß.
Gesamtbeurteilung 6,5/10
Aus Kinderperspektive eine 8. Ich als Erwachsener kann dem Spiel durchaus etwas positives abgewinnen. Jedoch ist der Langzeitspaß für mich persönlich etwas begrenzter.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu HABA)
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Zitat: Das Spiel ist ein „Kinderspiel, was auch Eltern anspricht“ und das „eventuell sogar unter Aufsicht idealerweise gemeinsam gespielt werden sollte, da das Spiel schon regelkonform gespielt werden sollte.“
>> Jupp, ich finde auch, dass immer ne Aufsichtsperson dabei sein sollte, wenn Eltern mitspielen, damit die nicht ständig schummeln.
😀
P.S.: Etwas Ernsteres:
Ich teile Deine Meinung, Christoph, dass die Einbeziehung von Rattengift in die Spielthematik bei einem Kinderspiel fragwürdig ist. Auch, wenn das ja nur ganz am Rande geschieht, bleibt es vielleicht dennoch bei manchen Kindern „hängen“.
Denn Kinder sind ja noch in der Entwicklung und einerseits sehr sensibel, andererseits aber auch manchmal (ungewollt) brutal, weil sie die Tragweite (und ggf die Tragik) ihrer Entscheidungen noch nicht so einschätzen können. Darum sollte man ihnen nicht vermitteln, dass sie leichtfertig Tiere töten dürfen, nur weil die „stören“.