Altiplano

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In der Hochebene der Anden

Bagbuilding mit Orleans ebenfalls durch Reiner Stockhausen via dlp games in die Spielerszene implementiert, kommt auch in diesem Südamerikaspiel zum tragen. Das Spiel kam 2017 heraus und hat viele Expertenspieler positiv beeindruckt. Daher kommt jetzt auch zur SPIEL die Erweiterung der Reisende heraus.

Altiplano ist ein Hochplateu, was sich in den nördlichen Anden von Peru über Boliven und Chile bis fast nach Argentinien erstreckt. Bekannteste Orte sind La Paz (Hauptstadt von Bolivien) sowie der Titicacasee. Die Region auf einer Höher von ca. 3.600 m über dem Meeresspiegel ist eher karg und kalt.

Das Spiel selbst wurde vor kurzem durch seine Fans auf Platz 10 des Deutschen Spielpreises 2017 gewählt.


Das Spiel

Im Zentrum liegen 7 Orte (Dorf, Markt, Straße, Hafen, Farm, Bergwerk und Wald) im Kreis. Diese sind ausgestattet mit verschiedenen Markern und Karten. Alle Spieler werden mit einer Kiste, einem Lager, einem Aktionsplan mit Karren sowie eine Start-Rollenkarte ausgestattet. Letztere entscheidet über die Startrohstoffe, die auf die Planungsfelder des jeweiligen Aktionsplanes gelegt werden.

Das Spiel wird über mehrere Runden in je 4 Phasen gespielt:

  • Phase 1: Ziehen (der Plättchen aus dem Beutel):
    Wie bei Orleans bekannt, werden die Aktionsplättchen ( bei Altiplano sind es “Waren/Rohstoffe/Nahrung“) aus einem Beutel gezogen und auf den eigenen Tableaus verteilt. Hiermit schalte ich Aktionen frei. Die Anzahl ist abhängig vom Straßenbau (4-8 Plättchen). Liegen noch Plättchen aus der Vorrunde, darf ich entsprechend weniger ziehen.
  • Phase 2: Planen (und platzieren der Plättchen auf Aktionsfeldern)
    Die Planung erfolgt parallel und die zur Verfügun stehenden Aktionsplättchen werden auf dem eigenen Tableau, Rollenkarten oder den Ausbauten platziert.
  • Phase 3: Aktionen (reihum ausführen bis alle Spieler gepasst haben)
    Nun beginnt die Hauptphase des Spiels. Denn es stehen nicht weniger als 7 verschiedene Aktionen zur Verfügung (die ich jetzt nicht alle vorstellen werde), die wiederum in verschiedene Unteraktionen unterteilt sind (z.B. Markt in Waren verkaufen, Ausbau kaufen, Auftrag erwerben und Waren liefern). Grundsätzlich geht es um Produktion und Verbesserung der Fertigkeiten sowie Ausbauten.
  • Phase 4: Neue Runde (vorbereiten)
    In dieser wird der Spielplan für die nächste Runde vorbereitet und der Startspielermarker an den nächsten Spieler weitergereicht.

Das Spiel endet, sobald alle Plättchen und Karten eines Ortes aufgebraucht sind. Dann wird die laufende Runde beendet und es erfolgt noch eine komplette Endrunde, bevor die Schlussabrechnung durchgeführt wird. Dabei gibt es Punkte für Warenplättchen, Boote, Häuser, erfüllte Aufträge sowie für eingelagerten Waren.

Dem Spiel liegt auch eine Erweiterung mit den Missionen bei. In dieser bekommen die Spieler für das Erfüllen von Missionen weitere Siegpunkte.

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Autor: Rainer Stockhausen • Grafiker: Klemens Franz, Andrea Kattnig • Verlag: dlp games  • Jahr: 2017

2-5 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 60 – 120 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 7 Spielplanteile, 5 Markierungswürfel (je 1 pro Farbe), 5 Spielfiguren (je 1 pro Farbe), 7 Rollenkarten,5 Kisten (je 1 pro Farbe), 50 Münzen, 50 Karren, 1 Startspielerstein, 1 Ausbauleiste, 56 Spielkarten (aufgeteilt in: 10 Karten Haus, 10 Karten Boot, 16 Karten Auftrag, 20 Karten Mission), 5 Stoffbeutel, 203 Warenplättchen (aufgeteilt in: 36 × Nahrung, 25 × Mais, 20 × Holz, 20 × Stein, 15 × Erz, 12 × Kakao, 15 × Silber, 15 × Tuch, 15 × Wolle, 12 × Alpaka, 12 × Fisch, 12 × Glas), 5 Aktionspläne, 5 Lager, 28 Ausbauten, 5 Siegpunkt­übersichten,1 Abrechnungsblock


Eine Brettspielbox randvoll mit Material gefüllt. Das Ganze wird dabei sehr durchdacht. Z.B. auch die stapelbaren Aufbewahrungskisten.

Allein das Startspieler-Alpaka empfand ich als zu groß. Das habe ich gegen eines von Hobolds Grotte ausgetauscht:

Einstieg

Altiplano ist schon ein kleineres Brett. Aber wir haben ja auch ein Expertenspiel vor uns. Da darf es dann ruhig mal etwas intensiver werden. Auch wenn die Anleitung gut strukturiert aufgebaut ist, gilt es viele Details zu berücksichtigen. 

Als sehr angenehm und brauchbar habe ich die Tipps für Neueinsteiger in der Anleitung empfunden. 

Spielgefühl

Hat man Altiplano vor sich, dann kommt man um einen Vergleich zu Orleans nicht herum.

Haben einige Spiele den Glücksfaktor bei Orleans bemängelt, so ist dieser bei Altiplano nicht völlig weg, aber dennoch deutlich reduzierter im Spiel bemerkbar. Dieses liegt daran, dass die Plättchen nicht sofort in den Beutel wandern, sondern in den schönen Kisten gesammelt werden. Somit ist gewährleistet, dass alle Plättchen ins Spiel kommen. Bedeutet aber auch, dass frisch erworbene Plättchen zunächst nicht zur Verfügung stehen.

In Summe ist Altiplano aufgrund seiner Möglichkeiten und Verzahnungen noch eine Spur komplexer als Orleans, denn man muss z.B. die verschiedenen Orte zunächst aufsuchen, bevor man die entsprechenden Aktionen durchführen kann. Durch die eingeschränkte Bewegung ist dieses gerade zu Beginn etwas mühevoller. Hier gilt es sorgfältig zu planen. Wer jetzt aufschreckt, dem sei gesagt, dass die Planung parallel stattfindet, so dass die Downtime für den einzelnen abgemildert wird. Das Ausführen der Aktionen ist weniger zeitintensiv.

Rohstoffe sind nicht unbegrenzt verfügbar, so dass man hier ebenfalls sinnvoll für sich planen sollte. Auch wenn man geneigt ist, sehr für sich zu planen, sollte man gerade zum Ende hin den Blick immer mal wieder zu den Mitspielern werfen, um abzuschätzen, welche Ressourcen von diesen benötigt werden. Sonst findet das Planen schon eher solitär statt. Dieses wird der ein oder andere Spieler nicht ganz so mögen, wenn er auf mehr Interaktion steht.

Es ist übrigens nicht notwendig, dass man alle Arten der Plättchen besitzt. Es gibt 11 verschiedene und unterschiedliche Strategien, die zum Ziel führen.

Eine wichtige Komponente kommt dem Einlagern von Waren zu. Zum einen ist dieses ein Ventil, um den Nachziehbeutel schlank zu halten, zum anderen bringen sie wertvolle Siegpunkte für die Schlussabrechnung.

Altiplano lässt sich in allen Zusammensetzungen gut spielen. Hier macht sich ebenfalls die parallele Planungsphase positiv bemerkbar.

Langzeitspaß

Altiplano ist nicht unbedingt einfach und der ein oder andere mag die Flinte frühzeitig ins Korn werfen, da das Spiel vielleicht in den ersten ein bis zwei Partien nicht komplett funkt. Dieses ändert sich jedoch mit weiteren Partien. Altiplano ist zusätzlich eines der Spiele, bei denen es von Vorteil ist, dass die Spieler auf einem ähnlichen Kenntnisstand des Spiels sind und trotz der parallelen Planungsphase nicht zum Grübeln neigen.

Altiplano selbst bietet eine Menge an Variation und dürfte noch für diverse Abende Programm genug sein. Wer nicht genug bekommt, der wird durch den Reisenden noch weitere Abwechselung finden.

Gesamtbeurteilung 8,5/10

Für Planer, die sich nicht vor komplexen Spielen scheuen, ist Altiplano eine definitive Empfehlung. Vieleicht sollte man dennoch zunächst sich via Orleans in das Bagbuilding einfinden (dann vielleicht sogar mit der besseren kooperativen Variante).


Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu dlp games)

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