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Agricola Familienspiel

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agricola f boxFarmen für die Familie? Oder doch für Kenner?

Nachdem 2007 Agricola am Spielehimmel auftauchte, waren sich die Macher sicherlich nicht darüber bewußt, dass das Spiel auch noch fast 10 Jahren nach dem Erscheinen, weiterhin so beliebt ist und von vielen Spielern intensiv gespielt wird. Inzwischen sind diverse Erweiterungen und Varianten erschienen und haben somit eine ganze Spielfamilie entstehen lassen.

Bevor 2017 für die Kennerspieler die große Deluxe-Variante erscheinen wird, gibt es erst einmal etwas für die Familie.

Aber ist das Spiel überhaupt für Familienspieler geeignet? Oder ist es nicht doch zu schwer?


Das Spiel

Die erste Änderung ist das Fehlen der Karten.

Im Mittelpunkt steht weiterhin der Bauernhof. Wir starten weiterhin mit 2 Zimmern. Aus dieser kleinen Behausung versuchen wir einen gut funktionierenden Hof. Da es keinen Hofplan gibt, werden die Äcker, Felder oder Gebäude in Form von Plättchen an die Startgebäude angebaut.  Weiterhin vorhanden sind dagegen diverse Nutztiere, Getreide für die Felder sowie eine deutlich reduzierte Anzahl von Anschaffungen.

Das Spiel verläuft über 14 Runden. Zum Start stehen uns zwei Familienmitglieder zur Verfügung, die wir ins Rennen bzw. auf den Aktionsplan schicken. Dort ist es möglich Ressourcen (Baustoffe, Nahrung etc.) einzusammeln, den Hof weiter auszubauen, Familienplanung zu betreiben oder Felder zu bestellen. Wie auch schon im Basisspiel sammeln sich auf nicht besetzten Feldern die Rohstoffe/Ressoucen bei „Nichtabholung“ Runde für Runde an. Reihum setzen nun die Spieler vom Startspieler ausgehend ihre „Arbeiter“ auf die Aktionsfelder. Dabei ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für seine Auswahl abzupassen, da jedes Feld nur einmal besetzt werden kann. Mittels der Hofausbauten (es gibt 8 verschiedene) kann man nicht nur am Ende Siegpunkte erzielen, sondern während des Spiels Rohstoffe wandeln.

Zudem ist es wichtig die Verpflegung der Familienmitglieder sicherzustellen (da Bettelmarken je -3 Siegpunkte am Ende des Spiels einbringen), bevor es an das Sammeln von Siegpunkten geht.

Nach jeder Runde gibt es eine Ernte-, eine Verpflegungs- und eine Vermehrungsphase, nach denen die Rohstoffe auf den Aktionsfeldern wieder aufgefüllt werden und der Startspieler (in Form eines Hahns) an den linken Nachbarn weitergereicht wird.

Nach 14 Runden werden die Siegpunkte ermittelt.

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Autor: Uwe Rosenberg • Grafiker: Klements Franz • Verlag: Lookout Spiele • Jahr: 2016

1-4 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 45 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: Spielfeld mit zwei doppelseitigen Ausbauten, 4 Starthäuser, 20 Holz-/Lehmräume, 20 kleine Weiden / Äcker, 11 Anschaffungen, 37 Marker Nährwert, 7 Marker “5 Nährwert”, 5 Bettelmarker, 1 Hahn, 1 Rundenzeiger, 9 Ersatzmarker, 20 Personen (5 pro Farbe), 10 Ställe, 18 Schafe, 15 Schweine, 13 Rinder, 25 Getreide, 30 Holz, 25 Lehm, 15 Schilf, 16 große Weiden

Das Spielmaterial ist wie gewohnt sehr hochwertig. Auch die Holzressourcen und Animeeple sind dem Spiel erhalten geblieben. Da hat man richtig was fürs Geld.

Einstieg

Auch wenn die Anleitung sehr ausführlich und vereinfacht den Sachverhalt darstellt, sollte man als Gelegenheitsspieler nicht davon ausgehen: „ausgepackt und los gespielt“.
In das Studium der Spielbeschreibung muss man einiges an Zeit investieren, da wir es mit einem Spiel zu tun haben, was den erweiterten Familienspieler anspricht. In Summe ist der Anfang der Familienedition leichter zugänglich, als beim Basisspiel.

Was mir nicht so gut gefällt, ist das Unruhige der Anleitung (hier wäre manchmal weniger mehr gewesen).

Spielgefühl

Agricola ist auch noch nach 9 Jahren ein tolles Spiel. Nun versucht Lookout die Zielgruppen aufzuteilen in die weniger komplexen Familienspieler und in die Expertenspieler (wenn auch nicht so benannt, wird die in 2017 herauskommende DeluxeVariante eher oberhalb des Kennerspielniveaus liegen). Dieses gelingt auch in Teilen durch den Verzicht auf Karten, die im Basisspiel die Komplexität durch die vielen Ausbauten nach oben getrieben haben.
Dennoch darf man sich nicht täuschen lassen, denn das vor uns liegende Agricola Familienspiel ist auf der Grenze zwischen Familien- und Kennerspiel. Dafür sind die Optionen weiterhin umfangreich, das Regelwerk trotz deutlicher Entschlackung noch immer sehr umfassend und das benötigte taktische oder strategische Verständnis, um das Agricola – Familienspiel vernünftig spielen zu können, sollte nicht unterschätzt werden.
In Summe haben wir ein sehr schönes Spiel vor uns. Das betrifft sowohl das Material, wie auch das Spiel mit seiner Mechanik an sich.
Der Bau eines Hofes fesselt nach wie vor, das Material ist erstklassig und der Verlauf flott und eingängig. Während sich die ersten Partien im Wesentlichen um das Ernähren der eigenen Familie drehen dürften, steigt mit jeder Runde der Anspruch. Und so stürzen wir uns immer wieder kopfüber in die Hofarbeit, stets bemüht das Beste aus den Möglichkeiten zu machen.
Das ist das Spiel thematisch weiterhin stimmig.
Bei allem positiven, sollte man dennoch einige „Schwachstellen“ nicht bei Seite lassen. Die Familienedition ist weitestgehend planbar, da Überraschungsmomente durch die Karten nicht mehr gegeben sind. Dadurch wird Agricola auf seinen Basismechanismus, des Worker-Placement, reduziert
Etwas unübersichtlich finde ich die Siegpunktermittlung. Hier hätte ich eine klare Struktur in der Anleitung gewünscht (und keinen Fließtext).

Langzeitspaß

Für den Kennerspieler zu wenig herausfordernd, für den Familienspieler zu komplex. Lookout hat sich zum fast 10jährigen auf ein gewagtes Experiment eingelassen, denn die überbleibende Schnittmenge könnte doch zu gering sein. Ein klassisches Familienspiel haben wir vom Schwierigkeitsgrad nicht vorliegen. Eher was für Spieler, die den nächsten Schritt hinein ins taktische / strategische Wagen wollen.

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Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu Lookout Spiele)

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