504

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504Das ultimative Spielekunstwerk

Vor mehr als 10 Monaten erschien ein Spiel mit dem sich der Autor Friedemann Friese ein Denkmal gesetzt hat. Viel diskutiert wurde es auf der SPIEL in Essen vorgestellt.
504 Spiele in einem Karton vereint, dass gab es noch nie und wird es auch nie wieder geben. 9 x 8 x 7 war die Zauberformel mit der sich die maximale Spieleanzahl ermitteln ließ.

„Nie wieder ein Spiel kaufen“ hieß es, denn wir haben ja nun alles in einer Schachtel.


Das Spiel

Vor uns liegt ein prall gefüllter Spielkarton mit viel Spielmaterial.

Zunächst einmal müssen wir uns entscheiden, welchen Spielmodus wir denn so bevorzugen. Dabei stehen uns Transport, Wettlauf, Privilegien, Militär, Entdecken, Straßen, Mehrheiten, Produktion und Aktien zur Verfügung. Mit dem ersten bestimmen wir das Spielende und wofür es Siegpunkte gibt. Modul zwei regelt die Einkünfte und  Einkommen erhalten. Modul drei ist im Endeffekt für alles andere verantwortlich und moduliert die Art und Weise, in der gespielt wird.

Nach der Auswahl der drei Einheiten liest man sich nun im „Buch der Welten“ durch, welches Spielmaterial benötigt wird und wie die Spielregeln für die einzelnen Module sind.

Dann kann es auch schon losgehen.

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Autor: Friedemann Friese • Grafiker: Harald Lieske • Verlag: 2F Spiele • Jahr: 2016

2-4 Spieler • ab 12 Jahren • ca. 30-120 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: Material gibt es unzähliges, daher habe ich vor geraumer Zeit ein unboxing veranstaltet und hier grafisch nachgehalten.

Mir ist das Material in Summe zu schlicht gehalten. Aber das ist Geschmacksache.

Einstieg

Der Einstieg ist ein wenig ungewohnt und bedarf einiger Zeit, um sich auf das Spiel und seine Mechanik einzustellen. Für das einzelne Spiel ist die Aufbauzeit teilweise langwierig.

Spielgefühl

Wie schon dem ein oder anderen Rezensenten vor mir, fällt es wirklich schwer ein richtiges Urteil über das Spiel zu fällen. Oder sprechen wir hier vielleicht gar nicht von einem oder mehreren Spielen und haben wir es eher mit einem Kunstwerk zu tun?

504 Spiele komplett durchzuspielen ist nahezu unmöglich, wenn man für die nächsten zwei Jahre nicht alle anderen Neuheiten und alten Lieblingsspiele im Schrank ignorieren möchte. Dennoch kann ich nach einigen Spielen sagen, dass 504 in sich schlüssig ist und sich die Spiele in den Modulzusammensetzungen gut spielen lassen. Da versteht jemand sein Handwerkszeug. Mechanisch funktioniert 504 gut und ich glaube, dass so manch Autor sich diese Spielesammlung zu nutze machen kann, um Grundmechaniken eines neuen Spiels zu testen. Aber das ist eigentlich nicht das, was der Spieler von einem guten Spiel erwartet.

Was ein wenig fehlt, ist die Seele eines einzelnen Spiels. Ein Thema, das nicht beliebig, aufgrund des austauschbaren Spielmaterials wirkt, sondern schon mit Spielbeginn neugierig macht und den Spieler in eine neue Welt abtauchen läßt. Hier haben wir es mit klassischen abstrakten Spielmodi zu tun.
Zudem kommt der Spaß aufgrund der Vorbereitungen einer jeden neuen Partie inkl Aufbau zu kurz. Nicht alle Mitspieler haben die entsprechende Geduld. So gestalten sich viele Starts in eine Partie eher träge.

Und so bleibt es am Ende bei einem Kunstwerk, was dem Autor gelungen ist, denn so viele Spielmöglichkeiten über 9 Themen abzubilden ist eine ware – auch mathematische – Meisterleistung, vor der man nur den Hut ziehen kann.
Zur reinen Spielfreude wird es leider dennoch nicht reichen.

Langzeitspaß

Ich gehe davon aus, dass der Reiz mal wieder die ein oder andere Kombination auszuprobieren, da ist. Zumal die Erfahrungen im Internet zu einzelnen Partien vielleicht Lust machen, doch mal wieder etwas auszuprobieren. Jedoch würde ich andere Spiele 504 vorziehen, von denen ich Vorfeld in der Regel eine klare Erwartungshaltung habe.

Innovation

Das ganze Meisterwerk ist Innovation pur.

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Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu 2F Spiele)

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1 COMMENT

  1. Ich selbst habe 504 zwar noch nicht angespielt, kann aber die Bedenken und Meinungen, die du und andere hierzu gebracht haben, ziemlich gut nachvollziehen.
    Wenn ich persönlich ans Brettspielen denke, dann denke ich im Normalfall an ein Spiel. An ein Spiel mit den vertrauten Regeln, das man schnell erklären kann, dessen Tücken man kennt, das in gewisser Weise eindeutig ist.

    Aber andererseits reizt der Gedanke natürlich ungemein, immer wieder etwas Neues haben zu können, immer wieder anders variieren zu können, und immer neues, neue Wechselwirkungen und Tücken entdecken zu können.

    Ich überlege gerade, ob es in der Computerspiele-Welt etwas vergleichbares gibt, das sich ähnlicher Flexibilität bedient. Aber mir will bisher nichts so recht einfallen. Auf jeden Fall muss man sagen, dass es sich dabei um ein wirklich spannendes Prinzip handelt und es irgendwo sicherlich seinen Reiz hat.

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