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Herner Spielewahnsinn 2016 – Erlebnisbericht

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Der 35. Herner Spielewahnsinn dieses Jahr am Freitag schon dabei.

Mit mehr als 30 Vertreter von Verlagen, Spielclubs aber auch Spielautoren bietet der Herner Spielewahnsinn auch in diesem Jahr ein kleines Essen. Wer mag bekommt Einblick in die aktuellen Neuheiten (Nürnberg 2016 / Essen 2015), aber er kann auch schon die ein oder andere Neuheit von Essen (2016) ausprobieren und auf den Geschmack kommen.

Ich war am Freitag vor Ort und konnte einmal mehr nette Menschen treffen, mich wie in 2015 gut unterhalten und vor allem spielen.

Wer kann: unbedingt noch heute oder morgen dort vorbeischauen. Preis und weitere Infos hier.

Via Twitter gab es ja schon einige aktuelle Bilder vom Event.

Was ich gesehen haben:

Alle Bilder von den Spielen sind von Prototypen – Das Material damit noch nicht im finalen Zustand.
Die geschilderten Eindrücke sind Ersteindrücke auf Basis eines Spiels.

 

Eggertspiele/Pegasus

Great Western Trail

(Autor: Alexander Pfister / 90 min / 2-4 Spieler / ab 12 Jahren)

Alexander Pfister hat mal wieder zu geschlagen und es scheint, als wäre da ein Spiel ganz weit nach oben auf meiner Essen Liste gewandert.

Dank einer intensiven Begeitung von Viktor (Kobilke / Redakteur des Spiels) konnte ich ein tolles Spiel kennenlernen.

Wir sind „Rinderbarone“ und bewegen uns auf einem Trail (engl. für Weg) von Texas nach Kansas City. In dem Deckbauspiel haben wir reihum 4 Aktionen (abgebildet oben auf dem Tableau mit den Buchstaben A-D):

  1. einen Auftrag aus der Hand (zunächst hat jeder 4 Handkarten) fixieren / kann bei Nichterfüllung auch zu Minuspunkten führen
  2. mit meinem Meeple fortbewegen (1-3 Schritte entlang der Plättchen auf dem Trail / können auch im Ausbau bis zu 2 mehr werden). Betrete/überquere ich bestimmte Plättchen (grünes oder schwarzes Handsymbol) muss ich, wenn ich Geld habe eine Art Zoll an die Bank oder den Besitzer des Plättchens zahlen
  3. Aktion des Plättchens durchführen (wenn es mein eigenes oder ein neutrales ist / keine Pflicht) / alternativ kann ich immer eine Sonderaktion auf meinem Tableau (links: Geld bekommen, Karte tauschen etc.), wenn schon freigeschaltet, durchführen
    Aktionen können z.B. sein: bestimmte Rinder verkaufen, Arbeiter anheuern, Rinder kaufen, Eisenbahnlinie ausbauen, Gebäude bauen, Hindernisse aus dem Weg räumen, zusätzliche Sonderaktionen, Zertifikate erwerben etc..
  4. Auf 4-6 Handkarten wieder auffüllen

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Kansas City

Erreiche ich Kansas City, fülle ich den Arbeitsmarkt auf oder lege Tippis bzw. zusätzliche Hindernisse auf den Plan. Dann verkaufe ich meine Rinderherde. Rinder gibt es verschieden (farbige) Arten, mit unterschiedlichen Wertungen. Dabei zählt in Kansas City die Vielfalt, denn es werden nur unterschiedliche Arten gewertet. Diese kann ich anreichern durch unterwegs erworbene Zertifikate. Den Gesamtwert bekomme ich in Geld ausgezahlt. Anschließend erfolgt die Lieferung in eine Stadt (die Reichweite ist abhängig von der Wertigkeit der Herde passend zur Stadt). Damit ich nicht ein und dieselbe Stadt mehrfach anreise, muss dort einer meiner Holzmarker ablegt werden. Dieser ermöglicht die Freischaltung von Sonderaktionen, mehr Handkarten, eine weitere Zugweite oder die Aufnahme von mehr Zertifikaten.

Arbeitsmarkt und Bauen

Auf dem Arbeitsmarkt kann ich drei verschiedene Typen anheuern: Cowboys (ermöglichen es mir, günstiger, an mehr und/oder wertigere Rinder heranzukommen), Handwerker (bessere Häuser) oder Ingenieure (treiben den Eisenbahnausbau voran).

Häuser kann ich entlang des Trails bauen und mir dadurch zusätzliche Aktionen freischalten oder meinen Mitstreitern das Reisen erschweren. Der Eisenbahnausbau ist wichtig, da ich zum einen die Differenz zwischen Auslieferungsort und Schienenende in Geld bezahlen muss (zusätzlicher Transport). Zum anderen kann ich über Bahnhöfe weitere Scheiben los werden und vor Ort sogar einen meiner Arbeiter „opfern“ und zum Bahnhofsvorsteher machen. Dafür bekomme ich ein Vorteilsplättchen.

Zusätzliche Punkte bekomme ich über die Erfüllung von Aufträgen.

Das ganze funktioniert – wie schon oben erwähnt über einen Deckbaumechanismus. Erworbene oder verkaufte Rinder wie neue Aufträge werden zunächst in den Ablagestapel gelegt und gelangen nach und nach auf die Kartenhand.

IN SUMME: ein sehr schön zu spielendes Spiel. Mag die Fülle an Details zunächst erschlagend wirken, spielt es sich danach sehr schnell. Durch den modularen Spielaufbau wird sich das Spiel auch zu jeder Partie unterschiedlich gestalten und dürfte langfristigen Spielspaß garantieren. Great Western Trail hat mich vom ersten Eindruck vollkommen überzeugt.

Camel Up Cards

(Autor: Stefan Bogen / 30 min / 2-6 Spieler / ab 8 Jahren)

Nur ein Photo vom Spielmaterial. Eigenständiges Spiel. Anstatt Würfeln wird das Spiel nun über Karten gesteuert, was den Zufall ein minimieren wird.

Glück Auf Kartenspiel

(Autoren: Wolfgang Kramer und Michael Kiessling / 60 min / 2-4 Spieler / ab 10 Jahren)

Nah am Brettspiel!

Feuerland Spiele

Ein Fest für Odin

(Autor:Uwe Rosenberg / min / 1-4 Spieler / ab 12 Jahren)

Ist leider erst am Samstag vor Ort (englische Ausgabe). Aber Frank Heeren hatte erst vor kurzem Bilder vom Material auf BGG veröffentlicht.

weitere Bilder von Andre Müller (vielen Dank)

Photoquelle: Andre Müller

London 1851

(Autor:Carsten Lauber / min / 2-4 Spieler / Alter)

2017 wird ein neues Spiel bei Feuerland erscheinen.

Photoquelle: Andre Müller

Lookout Spiele

Agricola Neuauflage

(Autor:Uwe Rosenberg / min / 1-4 Spieler / ab 12 Jahren)

Wer mag kann am Lookout / Feuerland Spiele Stand einen Blick auf das neue Agricola werfen:

Spielworxx

Solarius Mission

(Autoren: ode. und Mike Keller / 60-150 min / 2-4 Spieler / ab 12 Jahren)

Ein echter Brecher erwartet Euch bei ode. und Mike mit Solarius Mission (für mich noch ein wenig komplexer im Vergleich zu La Granja).

Über 4 Zyklen (enden, wenn die Würfel aus dem Nachziehbeutel ausgehen) müssen wir unser Raumschiff ausbauen und auf dem 7 Teile umfassenden Weltraumspielplan Planeten entdecken. Im Mittelpunkt steht ein Würfelmechanismus.

Jedem Spieler steht dazu ein eigenes Raumschifftableau mit vier Technologiewürfel zur Verfügung. Mittels der Technologiewürfel, die das Herzstück des Spiels ausmachen, wird das Raumschiff ausgebaut. Dabei stehen die vier Technologiewürfel für:

  • gelb: den Ausbau der Geldressoucen („SpaceBucks“) > mit SpaceBucks können zusätzliche Aktionen im Kurs 1:2 erworben werden
  • schwarz: Treibstoff
  • türkis: türkise Ressourcen + Aufwertung der Würfel durch drehen / Kosten ermitteln sich nach dem Wert, die ein Technologiewürfel vor dem jeweiligen Aufwerten hatte
  • braun: braune Ressource + Aufwertung der Würfel durch Verschieben nach rechts – bringt zusätzliche Ressourcenplätze (rosa Würfel mit römischen Ziffern), Kosten erhöhen sich auch hier entsprechend der Stufe die der Technologiewürfel vorher hatte.

Der Ausbau des Raumschiffs erfolgt über einen Würfelmechanismus (Würfel siehe unten). Zu Beginn einer Runde stehen jedem Spieler einer aus vier Würfeln auf der Brücke (Rondelscheibe / Würfel wird danach sofort nachgezogen) zur Verfügung, welche die Technologiewürfel beeinflussen – Ablage erfolgt rechts auf dem Raumschifftableau. Einmal pro Zyklus kann ich einen Würfel auch gegen Aufnahme eines Weltraummülls in eine andere Farbe transformieren.Zudem können mittels der Aktionswürfel auch Forschungen aktiviert werden.

Mit dem Würfel bekomme ich auch entsprechende Ressourcen, die ich je nach Lagerplatz auf meinem Raumschiff hinterlege.

Nach der Würfelaktion kann man sich dann für den Raumflug oder für den Ausbau des eigenen Raumschiffs (Antrieb, Fortschrittskarten kaufen oder ausspielen) entscheiden.

Mittels des Raumflugs kann ich Planeten besiedeln, Missionen erfüllen, Raumstationen oder Vorposten einrichten. Dabei entspricht die mögliche Reichweite meinem Antrieb (unterhalb des Tableaus) und kann durch Abgabe von Treibstoff 2:1 erhöht werden. Planeten kann ich besiedeln, wenn mein Zug dort endet. Dazu muss ich aber entsprechende Ressourcen vorweisen und abgeben (kann auch noch spter erfolgen). Kann bzw. will ich das nicht, besteht noch die Möglichkeit Ressourcen vom Planeten aufzunehmen („Entdeckerbonus“).

Nach 4 Runden ist Schluß und der Sieger wird entsprechend der meisten Punkte gekürt.

Sehr spannender Würfelmechanismus.

Das Spiel kommt im Sommer und ist wohl eine Verpflichtung.

 

Edition Spielwiese

Moment, was ist denn das für ein Verlag???? Habe ich mich auch gefragt. Der neue berliner Verlag von Deutschlands bekanntestem Brettspielcafe ist vor knapp 2 Monaten aus der Taufe gehoben worden und wird in 2016 ein Spiel eines namhaften Autors mit Hang zum agraischen sowie für 2017 die Nachwuchsautorin Sophia Wagner im Programm haben. Als Redakteur konnte Rolf Raupach gewonnen werden. Glückwunsch Michael! Ich wünsche dir viel Erfolg.

„Samarkand“

(Autor: Sophia Wagner / min / 2-4 Spieler / ab Jahren)

Sophia Wagner – woher habe ich denn den Namen schon gehört? Zum einen dürften vielen Spielern das Gesicht vom Stand der Lookout Spiele bekannt sein, zum anderen ist sie die Gewinnerin des Spielautorenstipendiums 2015/16 des Spiel des Jahres und hat gerade von den ersten drei Stationen ihrer Tour durch Deutschland berichtet.

Mit Samarkand (Arbeitstitel) kommt ein Expertenspiel in 2017 unter die Spielerszene, welches gerade noch ausgiebig getestet wird.

Im Mittelpunkt des Spiels steht ein neuartiger dreiteiliger Rondelmechanismus, über den Arbeiter (auch hier gibt es verschiedene Typen) angeworben werden können. Mit diesen kann ich Rohstoffe abbauen, Handel treiben, neue Gebiete entdecken etc.. Beim Handel muss ich den richtigen Zeitpunkt erwischen. Verkaufe ich zu früh, habe ich sichere Erträge, gebe aber meinen Mitspielern zu früh Hinweise über mein Handeln (siehe Politik), mache ich es zu spät, ist die Nachfrage ggf. bereits gedeckt und ich kann nicht mehr ausreichend verkaufen

Das ganze Spiel ist dreistufig, denn ich kann meine Siegpunkte, die ich in bestimmten Gebieten erworben habe, nur dann versilbern, wenn es mir gelingt bestimmte Stimmen auf der Politikleiste im grünen Bereich zu positionieren, um die Multiplikatoren zu erhöhen. Dieses werden aber meine Gegenspieler nicht so zu lassen werden.

Das Orientthema ist nur übergangsweise und wird noch in ein neues Setting gebracht werden.

Hall Games / Pegasus

Das Orakel von Delphi

(Autor: Stefan Feld / min / 2-4 Spieler / ab Jahren)

Das Spiel nimmt immer mehr an Form an. Im Vergleich zu Ratingen hat sich an der Spielthematik / – mechanismus nicht mehr viel geändert. Aber das Layout ist nun schon nahezu final und gefällt mir richtig gut.

Vor allem die tollen Würfel habe es mir angetan.

Müller-Mätzig Verlag

Da Yunhe

(Autor: / min / 2-4 Spieler / ab Jahren)

Hierzu kann ich leider nur ein Bild spendieren und muss auf die Homepage des neuen Verlages verweisen.

 

Was es sonst noch gab

  • Nicht vergessen die Upgrade Kits zu Arkwright sowie die Erweiterung von West of Africa (am besten gleich das ganze Spiel) zu besorgen
  • YooLoo sah interessant aus: Einfaches Kartenstich-Zockspiel in einer schönen Aufmachung
  • Bernd Eisenstein stellt sein Phalanxx vor.
  • Bei Argentum kann man Saami kennenlernen. Ich konnte einen Prototypen vor ein paar Wochen schon spielen. Nicht schlecht!
  • Daneben könnt ihr an den Ständen von Pegasus, Kosmos, Heidelberger Spieleverlag, Asmodee, Huch! & Friends, Spielworxx, Schwerkraft, Frosted Games, ludicreations und Hans im Glück viele Nürnberg Neuheiten ausprobieren.

Weitere Berichte:

  • Ravn berichtet auch von Herne

Herne war wieder einmal eine klasse Veranstaltung! Gerne im nächsten Jahr (SpieleWahnsinn 2017 12.05. – 14.05.2017) wieder dabei.

2 COMMENTS

  1. Hallo Christoph,
    schön, dass wir es wieder mal geschafft haben, an einem Spieletisch bei „Great Western Trail“ zu kommen.
    Auch uns hat das Spiel voll und ganz überzeugt.
    LG
    Die Meusels

  2. HI Christoph.

    Ich wollte nur eben noch ein paar Sachen zu Solarius korrigieren:
    Pro 2 SpaceBucks kann man in der Würfelaktionsphase 1 Aktionspunkt dazukaufen.
    Man kann bei jeder der 4 Farben entweder Ressourcen nehmen, oder die Würfelaktion machen (die hast du ja jeweils korrekt beschrieben).
    Forschung bedeutet zwar ein Müll, aber ich kann eine Fortschrittskarte ziehen oder ausspielen.
    Man bekommt nicht automatisch Ressourcen über die Würfel, man muss sich schon entscheiden 🙂
    Die Planeten beherbergen Bedingungen entsprechend der 4 Farben: Bei schwarzen oder gelben Planeten werden also entweder SpaceBucks oder Treibstoff benötigt und abgegeben. Bei blauen oder braunen Planeten muss ich entweder bestimmte Würfel entsprechend aufgewertet oder bestimmte Würfel entsprechend weit geschoben haben. Ressourcen werden für Raumstationen oder Missionen benötigt.

    Ich hoffe dich nicht unnötig verwirrt zu haben 😉

    Gruss
    Mike

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