Taktik trifft Memory
Was hat sich der Hans im Glück Verlag denn da gedacht, mag sich so manch eingefleischter Stone Age-Fan gedacht haben, als er die Nachricht von einer Junior-Ausgabe bekam.
Nach diversen Partien muss man sagen: so einiges. Soviel, dass ich das Spiel in seiner Aufmachung und Spielbarkeit für einen ernstzunehmenden Kandidaten für das Kinderspiel des Jahres 2016 halte.
Das Spiel
Nach dem Spielaufbau ziehen wir reihum ein Waldplättchen und bewegen uns zum entsprechenden Ort: entweder via Symbol oder über die Würfelzahl. Dort führen wir die entsprechende Aktion durch:
- Warenfeld: eine Ware nehmen, so lange der Vorrat reicht
- Hundefeld: 1 Hundeplättchen nehmen (dient als Joker) oder wenn keins mehr auf dem Spielplan beim Mitspieler bedienen.
- Tauschfeld: beliebig viele Waren gegen die gleiche Anzahl an Waren auf dem Tauschfeld tauschen
- Bauplatz: entsprechende Waren gegen eine ausliegende Hütte tauschen (wenn möglich). Generell: alle Waldplättchen werden wieder umgedreht und 2 Plättchen miteinander getauschen.
Wem es gelingt als erstes 3 Hütten zu bauen, hat das Spiel gewonnen.
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Autor: Marco Teubner • Grafiker: Michael Menzel • Verlag: Hans im Glück • Jahr: 2016
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Spielplan, 4 Ablagetableaus „Siedlung“, 4 Spielermarker, 4 Spielfiguren (Blau, Gelb, Grün, Rosa), 20 Waren (je 4× Beere, Fisch, Krug, Pfeilspitze und Zahn), 15 Hüttenplättchen, 2 Hundeplättchen, 14 Waldplättchen (6× Würfelaugen, je 1× Beere, Fisch, Krug, Pfeilspitze, Zahn, Tauschfeld, Hund und Bauplatz)
Sehr liebvolles Material. Angefangen von der Geschichte aus der Steinzeit, in der gleichzeitig das Spielmaterial erklärt wird, bis hin zu den schönen Holzwaren. Da freut sich auch so manches Erwachsenenherz.
Einstieg
Toll geschriebene Anleitung. Gut verständllich – keine Fragen offen.
Spielgefühl
Wie schon in der Überschrift angemerkt trifft Taktik auf Memory. Hier haben die jüngeren Spieler die erste Möglichkeit, sich auf taktischen Grund zu wagen und erste Schritte zu machen.
Das Spiel nimmt im Verlauf rasant an Fahrt auf. Während die ersten Runden noch dem „Erarbeiten“ der Waldplättchen und Einprägen der Symbole gewidmet sind, kann man sich in der zweiten Phase darauf konzentrieren, die notwendigen Ressourcen zu bekommen, um dann entsprechend Fortschritte beim Hüttenbau zu tätigen.
Jetzt kommt auch dem Vertauschen der zwei Waldplättchen eine besondere Bedeutung zu, denn im Eifer des Gefechtes kann man dabei schon mal aus dem Auge verlieren, dass der Bauplatz leider nicht mehr dort liegt, wo man ihn in seinem Hirn vor zwei Runden noch abgespeichert hat. Grrr!
Gelungen ist die dreifache Möglichkeit an die Ressourcen zu gelangen: Zum einen direkt über das Symbol- und das Zahlwaldplättchen und indirekt über den Tauschplatz (wenn notwendige Ware dort vorhanden). Gerade letzter ist thematisch gut in das Steinzeitspiel integriert.
BRETTSPIELBOX-REGEL: Da der Startspieler einen kleinen Vorteil hat, macht es aus meiner Sicht Sinn, dass man allen Mitspielern noch die Gelegenheit gibt, ihre Runde zu ende zu spielen. So kann es dann ggf. auch mehrere Sieger geben.
Zu dritt oder viert macht das Spiel am meisten Spaß. Ist aber auch zu zweit spielbar.
Die Interaktion ist durch das Aufdecken der Waldplättchen gegeben, denn alle Beteiligten müssen permanent im Geschehen bleiben, um sich Zugmöglichkeiten einzuprägen.
Langzeitspaß
Innovation
Die Komponenten des Spiels sind sicherlich bekannt. Einsammeln von Gegenständen und das Memoryprinzip ist in beinah jedem 4ten Kinderspiel vorhanden. Aber die liebevolle Zusammenstellung ist sicherlich hervorzuheben.
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Hans im Glück)
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