Last Barkeeper standing
Der Barracuda ist ein bis zu 2 Meter lang werdender hechtähnlicher Raubfisch mit messerscharfen Zähnen.
Für viele ist es ein Traum: „sich zur Ruhe setzen und eine Bar aufmachen“.
Wie beides zusammen paßt? Eigentlich gar nicht, es sei denn, man ist auf einem hart umkämpften Markt und möchte der Konkurrenz ans Leder.
Denn der Barbesitz wird schnell zum Alptraum, da einem das Geld nur so durch die Finger rinnt. In BaRRacuda versuchen wir uns finanziell so lange wie möglich über Wasser zu halten und der Konkurrenz so schnell wie möglich die finanzielle Grundlage zu entziehen.
BaRRacuda ist ein Re-/Deduktionsspiel, was es in sich hat und eben nichts für leichte Gemüter, denn 50.000 Startkapital können so schnell weg sein…
Das Spiel
Zu Beginn werden 10 aus 12 Bars zufällig ausgewählt und verdeckt ausgelegt. Dazu bekommt jeder ein Budget von 50.000 und fünf Spielfiguren. Mit der sechsten wird über den Stoffsack die Reihenfolge fixiert. Dazu lost der Spielleiter die entsprechende Reihenfolge in jeder Runde Zug für Zug aus dem Stoffsack.
In der allerersten Runde müssen die Spieler eine verdeckte Bar auswählen (und eine eigene Figur als Pächter platzieren). Ab der zweiten Runde zahlt jeder zu Beginn seines Zuges die entsprechende Pacht seiner Bars. Hat man mehrere Bars (ab 3) gibt es entsprechend Mengenrabatt. Dann wird eine der folgenden Aktionen ausgeführt:
- Bar eröffnen: es wird eine verdeckte Bar aufgedeckt und eine eigene Spielfigur drauf gesetzt (wenn möglich).
- Partner in einer offenen Bar werden (es gibt einige Bars mit einem zweiten Figurplatz): man macht dem Pächter ein verdecktes Angebot (max. 12.000). Nimmt er das Angebot an, behält er das Geld, nimmt er es nicht an, muss er das gleiche Geld noch einmal an die Bank zahlen (Türsteher-Funktion).
- Einem Spieler eine Bar abnehmen: man macht dem Pächter ein verdecktes Angebot (max. 12.000). Nimmt er das Angebot an, behält er das Geld, und man tauscht die Figuren. Nimmt er es nicht an, muss er das gleiche Geld an den Bieter zahlen (Schutzgeld-Funktion).
- eigene Bar versteigern (wenn ich 3 oder mehr Bars besitze). Die Mitspieler geben reihum ein Angebot ab und ich kann mich für eines entscheiden. Tue ich das nicht, muss ich gegen Zahlen von 1.000 an die Ban die eigene Bar schließen
Gegen Ende des Spiels wird mehr und mehr interessant, in welcher Reihenfolge die Spieler dran sind. Hierfür darf auch Geld geboten werden; je mehr man bietet, desto später ist man am Zug.
Das Spiel endet entweder, wenn ein Spieler fünf Spielfiguren eine ganze Runde auf dem Spielfeld hat (sprich: wieder an den Zug kommt und noch alle fünf Figuren auf dem Spielfeld hat), oder wenn ein Spieler nicht mehr bezahlen kann – sei es die Pacht oder später im Zug die Aktion.
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Autor: Christoph Canzler • Grafiker: 3 Hasen • Verlag: Drei Hasen in der Abendsonne • Jahr: 2016
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 12 quadratische Bar-Karten, 110 Geldschein-Karten, 30 Spielfiguren aus Buchenholz in 5 verschiedenen Farben, 1 Stoffsäckchen
Sehr schönes hochwertiges Spielmaterial. Die Spielfiguren fühlen sich gut an. Die Geldscheine fühlen sich zwar stabil aber zu klein in der Hand an.
Einstieg
Tja, und das ist ein wenig die Krux an dem Spiel. Die Anleitung ist nicht ganz so einfach geschrieben, wie das Spiel am Ende zu verstehen ist. Das ist leider unnötigerweise ein wenig schwieriger beschrieben.
Spielgefühl
BaRRacuda hat es in sich und ist kein einfaches Spiel. Es geht ums Bluffen und am Ende ums Überleben, denn man merkt förmlich, wie die Bank das Geld aus dem Spiel zieht. Trotz überschaubarer Aktionsmöglichkeiten, ist das Spiel nicht einfach zu gewinnen. Erschwerend kommt hinzu, dass man aufgrund der „Geldnieten“ (es gibt auch 0 er Scheine) nie sicher sein kann, was der Gegner an Barmitteln auf der Hand hat, auch wenn Teile der Barvorgänge transparent sind.
Gerade zum Ende der Partie kann die Zugreihenfolge das Zünglein an der Waage sein. Insbesondere wenn zwei Spieler parallel vor dem finanziellen Aus stehen. Vorteile haben eindeutig die Spieler, welche sich die Bars mit den niedrigen Pachten sichern konnten, da der Geldabfluss niedriger ist.
Der Interaktionsgrad ist sehr hoch, da nach der ersten Vergabe ständig nach den Bars der anderen gegegriffen wird und diese dann ggf. mehrfach in einer Runde den Besitzer wechseln (das kann dann schon mal sehr nervig sein und ziemlich ans Geld gehen). Dabei gilt es halt abzuwägen, wie hoch die jeweilige Zahlungsbereitschaft des Gegenübers ist. Dieses kann man in der richtigen Runde durch die ein oder andere Portion „Trash Talk“ noch in die eine wie andere Richtung beeinflussen. Das muss man aber auch mögen, sonst entfaltet sich der Reiz von BaRRacuda nicht.
Ein Sieg mit 5 Bars ist eher die Ausnahme, der Bankrott eines Mitspielers passiert dafür um so eher. Vielfach verlief die letzte Runde nach dem Motto der „letzte große Sprung“ oder „Hop oder Top“, da war mir in Summe durch das Auslosen der Reihenfolge (die Manipulation konnte mit unter nicht mehr möglich sein) dann zuviel Glück im Spiel.
Langzeitspaß
Mit der richtigen Spielgruppe gerne. Aber die müssen das knallharte Bluffen (und vor allem das Reden dabei) auch lieben. Wer es harmonischer am Spieltisch mag, für den wird BaRRacuda eher nach einem Spiel vorbei sein, denn das Spiel ist einfach nicht sehr nett zu seinen Mitspielern.
Gesamtbewertung 6,5/10
Interessantes Deduktionsspiel in einer Art „Last man standing“, was aber sicherlich nicht für jedermann/-frau sein wird, da das bluffen schon recht hart sein kann.
In der richtigen Gruppe auch eine höhere Bewertung.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu 3 Hasen in der Abendsonne)
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