Eine Regel ist nicht genug
Auf Microworld bin ich auf dem Heidelberger Burgevent gestoßen und war schon damals sehr angetan von dem Spiel.
In diesem duellieren sich zwei Personen in Form von Virus und Antikörper um die Mehrheit von vier Zellengruppen.
Und wie das so in einem Körper ist, können die Gegebenheiten in einem Körper sehr einfach strukturiert oder auch hoch komplex sein (hier abgebildet durch die Einführung von 8 zusätzlichen Regeln).
Das Spiel
Jetzt startet das Spiel und es wird abwechselnd gesetzt. Dabei gilt, dass der jeweilige Marker immer in einer angrenzenden Zelle des vorher gesetzten Marker platziert werden muss (Ausnahme: es gibt kein freies Feld: dann darf ich mir eine beliebiges aussuchen). Punkte gibt es direkt für jeden benachbarten eigenen Marker. Erwische ich ein Feld mit einem der Genmarker, darf ich diesen behalten und ihn direkt oder in einem späteren Zug einmal einsetzen.
Wenn alle Spieler ihre Marker platziert haben, kommt es zur Endabrechnung. In dieser werden die Mehrheiten in den einzelnen Zellgruppen (Muskel, Knochen, Nerven oder Schleimhaut) ausgewertet. Dabei gilt analog dem amerikanischen Wahlsystem: the winner takes it all. Das heißt hat ein Spieler die Mehrheit in einem Zellengebiet, bekommt er pro Zelle einen Siegpunkt (es kann übrigens mehrere Zellengebiete der jeweiligen Zellengruppe geben, diese werden jeweils einzeln gewertet).
Soweit so gut. Thematisch passend mutiert das Spiel durch den Einsatz von 8 zusätzlichen Regeln. Diese können einzeln oder auch in verschiedenen Kombinationen eingeführt werden und erhöhen die Komplexität des Spiels.
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Autor: Mario Chiacchiera • Grafiker: Ruslan Audia • Verlag: Cranio Creations|Heidelberger Spieleverlag • Jahr: 2016
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 4 Spielplanteile, 4 Siegpunktleistenteile,14 Virus und 14 Antikörpermarker, 2 Wertungsmarker, 9 Genmarker, 1 Genpfeil, 1 Genmarker Übersicht, 1 Regelübersicht, 8 Zusatzregel Plättchen, 4 Zielplättchen, 6 Mutationsplättchen, 5 Mutationsmarker, 1 Szenarienblatt
Während das Spielmaterial eher schlicht gehalten ist, fällt das modulare Regeltableau auf, was auch gleichzeitig als Spielaufbau, -verlauf und -wertungstableau genutzt werden kann.
Einstieg
Das Grundspiel ist sehr einfach und der oben beschriebene Modus leicht verständlich. Komplexer wird es erst in der modularen Version, wenn neue Regeln (siehe unten) in das Spiel gelangen. Aber auch an diese kann man sich über sogenannte thematische Szenarien heranwagen.
Spielgefühl
Seinen Reiz bekommt es aber durch das modulare Hinzufügen von Regeln, die dem Spiel ganz neue Wendungen geben. Da heißt es dann plötzlich schnell zu sein, eher taktisch und weniger strategisch zu spielen. Bestimmte Zellgruppen werden auf- bzw. abgewertet. Zwischenziele kommen ins Spiel, Mutationen im Körper führen zu veränderten Bedingungen. Hier habe ich wesentlich mehr Einfluß auf die Gestaltung des Spiels und es läuft auf ein heißes Duell hinaus.
Gerade durch die Einführung einiger Regeländerungen (Mutation) wird das Spiel auch thematisch anders.
Meine Kritikpunkte an dem Spiel ist das etwas ungewöhnliche Thema und der damit verbundenen Grafik. Dieses wird sicherlich nicht jedem gefallen. Zudem wird das Regel an- und ausknippsen dem ein oder anderen Spieler Probleme bereiten.
Für andere wird jedoch gerade das den Unterschied machen, denn ansonsten wäre es ein zu einfaches, nicht anspruchsvolles und „tausend mal schon gesehen“ Spiel.
Langzeitspaß
Ich freue mich jedenfalls auf weitere Partien.
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Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Heidelberger Spieleverlag)
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