Der Strategiekracher 2015
4 Tatzen von eggertspiele deuten auf ein anspruchsvolles Spiel hin.
Mit Mombasa ist Alexander Pfister ein echtes Meisterstück gelungen. 2011 noch erfolgreich beim Hippodice-Wettbewerb (damals noch Afrika 1830), wurde es anschließend noch weiter optimiert und entwickelt. Nicht unerheblichen Anteil hat an dieser Stelle auch Viktor Kobilke, Redakteur bei eggertspiele. Mombasa ist für viele ist es DAS Strategiespiel 2015 und somit ein heißer Anwärter auf den Deutschen Spielepreis 2016.
Und dass nach Isle of Skye, Broom Service, Port Royal … Wow da hat einer echt einen Lauf in 2015 (die beiden ersten Spiele zusammen mit Andreas Pelikan).
Das Spiel
Mombasa entführt uns in das Zeitalter der Kolonalisierung Afrikas. Vier Handelskompanien breiten sich auf dem afrikanischen Kontinent aus. Und wir sind mittendrin.
Neben dem großen Spielplan hat jeder Spieler ein eigenes Spielertableau vor sich. Diese ist unterteilt in eine Diamanten- und Buchleiste. Des weiteren werden die Karten oben wie unten angelegt.
Über 7 Runden wird wie folgt verfahren:
- Planungsphase: aus der Hand 3 Karten (später mehr) verdeckt unten an das Spieltableau angelegt.
- Aktionsphase:
- Karten reihum ausspielen.
- ggf. Bonusmarker setzen und Sonderaktionen ausführen
- nach dem Passen einen Kartenstapel oberhalb des Spieltableau wegnehmen und gespielte Karten von unten nach oben verlegen
- Vorbereitung auf die nächste Runde
Im Spiel gibt es verschiedene Karten:
- 3 verschiedene Warensorten mit denen wir Karten aus der Auslage kaufen können (überzählige Schritte können auf der Kompanieleiste verwandt werden → führt zu mehr Einfluß in der Kompanie)
- Hut: hiermit kann ich Handelskompanien in die Regionen ausdehnen und entsprechende Boni freischalten
- Buchhalter: über die Buchhalter
- Diamantenhändler: mittels dieser Karte wandere ich auf der Diamantenleiste vor
Geld gibt es für meine Anteile x Wert je Kompanien sowie für den Fortschritt auf der Buchhaltungs- bzw. Diamantenleiste.
Sieger nach 7 Runden ist der vermögenste Spieler.
[yellow_box]
Autor: Alexander Pfister • Grafiker: Klemens Franz • Verlag: eggertspiele|Pegasus • Jahr: 2015
[/yellow_box]
Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Spielplan, 4 doppelseitige Kompanieleisten, 4 Spielerablagen, 88 Karten, 60 Handelsposten, 16 Anteilsmarker, 20 Bonusmarker, 4 Tintenfass-Marker, 4 Diamanten-Marker, 72 Buchplättchen, 10 Startplättchen, 4 Bonusplättchen, 60 Münzen, 1 Startspieler-Marker, 1 Wertungsblock, 4 Übersichten
Tolles Material. Sehr liebevoll und umfassend zusammengestellt. Einzig die Häuschen der Handelskompanien sind nicht so optimal gelungen.
Einstieg
Die Anleitung für ein Spiel mit dieser Komplexität ist verdammt gut gelungen und sehr gut beschrieben. Hier gibt es keine Regellücken. Vorbildlich! Sehr gut auch die Spielhilfe für die ersten Partien.
Spielgefühl
Im Mittelpunkt des Spiels steht der Kartenmechanismus. Durch diesen steuern und gestalten wir unser Spiel. Hier gilt es sehr vorausschauend Kartendecks für die kommenden Runden zu konstruieren. Da trennt sich schnell die Spreu vom spielerischen Weizen. Wann aktiviere ich meine Bücher, wie kann ich dafür sorgen genügend Rohstoffe für Käufe zur Verfügung zu haben und wann will ich expandieren. Entscheide ich mich für eine möglichst schnelle Ausbreitung auf der Diamant und Buchhaltungsleiste, um mehr Karten zur Verfügung zu haben, oder spezialisiere ich mich besser. Die Gehirnhälften werden ganz schön strapaziert.
Im Verleich zu den anderen Aktionen ist die Buchhaltungsleiste und deren Punktvergabe schon recht knackig. Dieses darf man nicht unterschätzen, sonst verschenkt man eine Menge Siegpunkte bzw. Geld.
Attraktiv sind auch die leicht unterschiedlichen Startbedingungen für alle Spieler, so dass es zu verschiedenen Spielverläufen kommt. Gleiches gilt für den Spannungsbogen durch die weiter steigenden Möglichkeiten der immer stärker werdenden Karten.
7 Runden reichen eigentlich bei Mombasa nicht richtig aus. Zuviel möchte man ausprobieren und zu viel hat man angestoßen, in dessen Genuß man leider nicht immer komplett kommt.
In Summe spielt sich das Spiel sehr flüssig mit gut ineinandergreifenden Mechanismen.
Langzeitspaß
Das Spiel ist sehr modular aufgebaut und führt damit zu neuen Spielsituationen, so dass keine Partie der anderen gleicht. Damit macht Mombasa eindeutig Lust auf mehr ausprobieren und testen. Gelegenheitsspieler könnten allerdings ob der Komplexität schon ein wenig abgeschreckt oder überfordert sein. Hier tut dem Spiel eine gewisse Homogenität im Spielvermögen gut.
Innovation
[wp-review]
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Eggertspiele)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von ws-eu.amazon-adsystem.com zu laden.
[yellow_box]
[/yellow_box]
Hey! Danke für die Rezension, das klingt auf jeden Fall super spannend!
Kennst du Dungeon Lords?
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann dürften sich die Kartenlegemechanismen dabei ähneln, insbesondere falls es entscheidend ist, wer welche Karte an welcher Stelle liegen hat. Falls du es kennst: Ist das so? Oder wie genau stellt sich der Kartelegemechanismus dar, was hat der zur Folge?