Mit dem Meeple in den Südzipfel von England.
Nun treibt es uns nach Cornwall in den Südwesten von England. Eine Landschaft, die geprägt ist von Steilküsten, vielen Wiesen, weiten Mooren und Sandstränden.
Diese gilt es im Spiel Cornwall zu entdecken und zu besiedeln.
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Das Spiel
Die Spieler ziehen reihum ein Plättchen und legen dieses mit mindestens zwei Seiten an die bestehende Landschaft an. Dabei muss mindestens ein Landschaftsgebiet zwischen bestehender Landschaft und dem Plättchen übereinstimmen. Besser ist es jedoch dass man zwei bzw. drei gleiche Landschaftsgebiete (z.B. Wiese mit Wiese und Gebirge mit Gebirge) miteinander verbindet, da dieses ein bzw. zwei Geld einbringt. Auf dem Plättchen, was aus drei Landschaftseinheiten besteht, kann man einen Arbeiter dann kostenfrei einsetzen, wenn auf dem bereits ausliegenden Landschaftsgebiet noch kein anderer Arbeiter steht. Ist dieses doch der Fall, so muss man pro Arbeiterfigur (können auch eigene sein) auf diesem Gebiet ein Geld bezahlen. Je zusätzlichem Arbeiter, die man auf die anderen beiden Felder des gelegten Landschaftsplättchen verteilt, zahlt man ebenfalls je ein Geld.
Die Arbeiter selbst haben unterschiedliche Wertigkeiten (3 – 2 – 1), die für die Auswertung der einzelnen Landschaftsgebiete wichtig sind. Wird ein Gebiet abgeschlossen (kann auf zwei Arten geschehen: (1) es kann kein weiteres Landschaftsgebiet mehr hinzugefügt werden / (2) es wird ein Landschaftsgebiet mit Cottage angelegt), so kommt es zu sofortigen Wertung des Gebietes (Ausnahme: Moore, die erst zum Ende des Spiels gewertet werden). Sind unterschiedliche Spieler im Gebiet, wird nun die Anzahl und Wertigkeit der Arbeiter herangezogen. In jedem Fall werden die Punkte sofort vergeben. Gleichzeitig werden diese Arbeiter in den Pub gestellt, aus dem sie jederzeit ausgelöst werden können, in dem man ein Geld (für alle) bezahlt.
Ist das letzte Plättchen angelegt, erfolgt die Schlußwertung, bei der alle Gebiete, so wie die der Moore ausgewertet werden. Zusätzlich bringt jedes Geld noch einen weiteren Siegpunkt.
Familienspiel im Carcassonnestyle.
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Autor: Johannes König-Schmidauer • Grafiker: Anne Pätzke • Verlag: Schmidtspiele • Jahr: 2015
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Material – 08
In der BRETTSPIELBOX befinden sich:Spielfiguren (7 pro Farbe – in drei unterschiedlichen Größen 4 klein – 2 mittel – 1 groß), 1 Punktemarker ( je Farbe), 1 Startplättchen, 36 Landschaftsplättchen (mit je 3 Feldern), 11 Cottages, 40 Münzen, 1 Pub, 4 Spielübersichten, 1 Wertungstafel
Moment hatte ich oben von Steilküsten und Sandstränden gesprochen? Leider passen die Landschaftsplättchen nicht so ganz nach Cornwall. Dort gibt es zwar Wiesen, Moore und Wälder, aber kaum Gebirge. Genauso ist die Dorfillustration so dröge gestaltet worden, dass man dort mit Sicherheit nicht wohnen mag. Schade eigentlich.
Gut gelöst sind die in sich verhakenden Plättchen. Somit verrutscht die Landschaft nicht mehr auf dem Tisch, was manchmal bei Carcassonne nicht so gelingt.
Einstieg – 08
DIe Bedienungsanleitung ist soweit o.k.; auch wenn die Textgestaltung dazu verleitet, das ein oder andere zu überlesen. Mit den Beispielen hat man es zu gut gemeint – etwas weniger hätte es hier getan.
Spielgefühl – 06
Irgendwie erinnert das Spiel sehr an eine Variante von Carcassonne. Nur das es etwas langsamer abläuft. Dieses liegt u.a. auch an der Geldfunktion: Zieht man das Landschaftsplättchen versucht man natürlich, das Optimum für sich herauszuholen, da Geld sehr wichtig in diesem Spiel ist (Figuren platzieren und aus dem Pub auslösen). Da dreht man das Plättchen, hält es hier hin und dort hin. Sind dann noch Grübler dabei macht das Spiel überhaupt keinen Spaß und zieht es ordentlich in die Länge. Es gibt einfach zu viele unterschiedlich interessante Anlegestellen, die es gegeneinander abzuwägen gilt. Zum Glück wurden diese durch die Cottages begrenzt (da man gleiche Landschaften dort nicht mehr anlegen darf).
Cottages, die ich sehr positiv und regelementierend empfinde. Mit dieser Funktion steht dem Spieler eine schöne Möglichkeit, eigene Gebiete frühzeitig abzuschließen oder andere gegnerische Gebiete nicht zu groß werden zu lassen, zur Verfügung.
Cornwall läd zudem dazu ein, Gebiete zu „erobern“ und die Mitspieler schön zu ärgern. Deshalb sollte man nicht zu stark mit dem Feuer spielen, sein Gebiet sehr groß werden lassen und zu lange auf eine Auswertung warten.
Ein weiterer Kritikpunkte am Spiel ist der relativ hohe Glücksfaktor. Da kann man teilweise ganz schön an seiner Taktik vorbeiziehen und und nicht die richtigen Plättchen erwischen. Die Dörfer können zusätzlich sehr stark sein. Jedoch nutzen Sie nichts, wenn es nicht gelingt, ein Dorf mit Fahne (davon gibt es im ganzen Spiel gerade einmal 3 Stück) zu schaffen, denn nur dann gibt es ordentlich Punkte. Wichtig auch, Moore werden erst zum Schluß gewertet. Hat man zu viele seiner Arbeiter dort platziert, verliert man seine Manövrierfähigkeit.
Als Personenanzahl würde ich drei bevorzugen. Bei vier Spielern ist mir die Downtimephase einfach zu hoch.
Langzeitspaß – 05
Hier muss dann mal wieder der Vergleich zu Carcassonne herhalten. Und das Spiel würde ich an dieser Stelle Cornwall immer vorziehen, da es schneller und runder zu spielen ist.
Cornwall ist an sich nicht schlecht. In sich rund, aber eben nicht so besonders, dass es ein Alleinstellungsmerkmal hat. Dafür gibt es einfach in jedem Jahr zu viele neue Spiele.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Schmidt Spiele):
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