REVIEW | Rezension Brettspiel Break In – Alcatraz

Break In ist Programm. Wir haben kein Escape Room-Spiel sondern ein Einbruchsspiel vor uns. Das Ganze in einer kompakten Schachtel und neuartig in dieser Form.

Ob das Einbrechen genauso viel Spaß macht wie das Ausbrechen…

Das Ziel ist sicherlich schon mal ein besonderes: Alcatraz – die berüchtigte Gefängnisinsel vor den Toren von San Fransisco, denn wir sollen einbrechen, um Bekannte zur Flucht zu verhelfen.


SPIELBESCHREIBUNG

Wir haben eine etwas unförmige Schachtel vor uns: ein ungleiches Sechseck, welches wir zunächst öffnen.

Das Sechseck ist verschlossen. Oben ein Plan der Gefängnisinsel und an den sechs Seiten Bilder aus der Perspektive eines Passagiers auf einem Schiff. Denn wir sind auf dem Weg zur Insel Alcatraz. Alles weitere erklären uns beiliegende Karten, die wir uns nach Anforderung ansehen dürfen. Auf den Karten sind verschiedene Symbole abgebildet. Das ganze Spiel funktioniert mit einem Codierungssystem basierend auf sieben Lösungsstreifen mit verschiedenen Symbolen, auf die wir im Laufe des Spiels stoßen müssen.

Mit dem Lesen der Anleitung und der Einführung in die Geschichte geht es los.

Kommen wir nicht weiter, hilft uns das Funkgerät, mit dem wir dann Lösungen sichtbar machen können.

Der Schwierigkeitsgrad wird mit einer 2/4 angegeben.



AUTOR: Nicholas Cravotta, Rebecca Bleau, David Yakos ■ GRAFIKER: Stephen Downer
VERLAG: Play Monster | Schmidt Spiele ■ ERSCHEINUNGSJAHR: 2020

spieler

1-6 Spieler

alter

ab 12 Jahren

zeit

ca. 120 Minuten

Spielregeln (ext. Link zu Schmidt Spiele)


SPIELGEFÜHL

Etwas unglücklich finde ich, dass das komplette Material vorab in der Spielanleitung schon aufgelistet ist. Ist zwar nicht Spiel entscheidend, aber etwas mehr Zurückhaltung hätte ich gut gefunden.

So jetzt aber zum eigentlichen Spiel. Einzubrechen und einen Spielplan so nach und nach zu entblättern, kennt man normalerweise nur von Dungeon Crawlern. Die Geschichte ist gut angelegt und man läßt sich immer weiter hineinziehen.

Die Qualität der Rätsel ist sehr unterschiedlich. Teilweise sehr einfach, zeichnen sich andere eher durch Fleißarbeit aus, denn durch kopftechnische Herausforderungen. Das nervt etwas beim Spielen. Andere erschließen sich sich wiederum gar nicht so richtig. In Summe verbleibt das Rätselniveau doch eher auf Einsteigerlevel.

Beim Lösungsstreifen muss man gerade zu Beginn etwas aufpassen, dass man ihn nicht in der Schachtel verschwinden läßt, bevor man die Seitenteile öffnen kann. Meinem 14jährigen Sohn ist es gelungen. 🙂 Auch wenn das Material recht stabil erscheint, muss man beim Öffnen der einzelnen Elemente etwas vorsichtiger umgehen.

Der 3D Aufbau ist nett, aber vielfach auch Gimmick. Zudem trägt es nicht immer zur Übersicht des Spiels bei, da die Schachtel diverse Male gedreht werden muss und somit nicht alle den gleichen Blick auf das Spielmaterial haben. Dennoch eine interessante Alternative, wenn sich Alcatraz so nach und nach entblättert.

Break In: Alcatraz habe wir zu viert gelöst. Dieses sehe ich bei dem Fall als Maximum an. Zu sechst – wie angegeben – ist das Spiel eher nicht geeignet. Der Empfehlung, das Material abzufotographieren, um besser parallel zu rätseln, wollte ich nicht unbedingt nachkommen.


Zusammenfassung

Sehr viele gute Ansätze zu sehen. Das ein oder andere Rätsel war überraschend und auch herausfordernd. Die Qualität der anderen eher einfacheres Niveau bzw. mit viel Fleißarbeit versehen. In Summe merkt man jedoch dass Alcatraz der Auftaktfall der Serie war und es ist noch nicht alles komplett rund. An der ein oder anderen Stelle stand man auch als erfahrener Escape Room Spieler mit Fragezeichen vor der Box. Dabei weniger, weil die Rätsel zu schwer gewesen wären, als dass sich nicht eindeutig waren.

Habe aber dennoch Interesse, auch die nächsten Fälle auszuprobieren. Dann geht es in die Area 51. Anderes Genre. Die Story jedenfalls hat mir auch in Alcatraz gut gefallen und war sehr stimmig.

Mit EXIT, den aktuellen Unlock-Fällen sind die Maßstäbe für sehr gute Escape Room Spiele aber deutlich höher gesetzt.

  • Interessantes Konzept mit einer sich nach und nach öffnenden Spielfläche. Enthält die ein oder andere Überraschung bereit.
  • Sehr Storybasiert. Weniger mechanisch angelegte Rätsel.
  • Das Spiel ist wiederspielbar.
  • sehr unterschiedliches Rätselniveau. Teilweise sehr einfach, so dass man sich gar nicht traut, die Lösung zu erwägen und andere sind recht aufwendig und mitunter nicht sofort nachzuvollziehen
  • Die Reihenfolge der Rätsel ist nicht immer eindeutig
  • Teilweise haben sich die möglichen Lösungen nicht alle direkt erschlossen

Aus meiner Spielerperspektive: Man merkt dem Spiel das Erstlingswerk an. Es hakt an der ein oder anderen Stelle doch.

Zudem sind die Rätsel für erfahrene Escape Room Spieler nicht herausfordernd genug.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert