Behalte die richtigen Karten
Schatzjäger hört sich nach Abenteuer an und Gefahren. Im Grund handelt es sich bei Schatzjäger um ein Draftingspiel mit einer längeren Draftingphase. Das soll das Spiel nicht abwerten, aber es ist ein eher abstraktes Spiel in einer schönen Verpackung.
Schatzjäger wurde als Treasure Hunter auf Kickstarter mit mehr als 80.000 Dollar im September finanziert. Schon damals waren viele des Lobes über das neue Abenteuerspiel von Queen Games.
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Das Spiel
Schatzjäger läuft über 5 Runden. In jeder Runde erhalten die Spieler 9 Karten auf die Hand. Zusätzlich werden die drei Orte mit schwer und leicht zu findenen Schätzen sowie die Goblinfelder mit 3 Wächtern belegt.
Im Rahmen eines Draftingmechanismus wählen die Spieler 1 Karte aus und geben den restlichen Stapel an den Nachbarn weiter. Somit reduzieren sich die Handkarten nach und nach, bis nur noch eine Karte zurückkommt. Damit hat jeder Spieler einen neuen Kartensatz vor sich. Nun werden reihum vom Startspieler ausgehend erst die blauen, dann grünen und zum Schluß die roten Abenteurer ausgelegt (es besteht Pflicht). Ziel ist es hierbei entweder die meisten oder wenigsten Abenteuer vom Wert her zu haben (Ausnahme bilden die negativen Artefakte, die man natürlich nicht haben möchte). Um den Wert seiner Karten zu steigern oder zu minimieren können Aktionskarten gespielt werden. Dieses geschieht ebenfalls reihum, bis alle Spieler gepaßt haben. Dannach werden die Schätze an die besten bzw. niedrigsten (null oder minus kommt nicht in die Wertung) verteilt und der nächste Ort ist dran.
Bei der Auswertung der Goblinplättchen müssen alle Spieler deren Wachhundwert nicht ausreicht, den Preis in Kupfer, Silber oder Gold bezahlen. Am Ende der Runde wird geschaut, wer wertmäßig die meisten Wachhunde hat und somit die Goblinplättchen inkl. der Münzen bekommt.
Wie auch bei den Abenteuerkarten zählt bei Gleichstand der höchste Einzelwert einer Karte. Zum Schluß können am Ende einer jeden Runde die gelben Zauberrollen zu Geld machen. Dann wird die nächste Runde vorbereitet.
Am Ende gewinnt der Spieler mit dem größten Schatz.
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Autor: Richard Garfieldt • Grafiker: Markus Erdt • Verlag: Queen Games • Jahr: 2015
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Material – 09
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: Doppelseitiger Spielplan (Punkteleiste / Beutefelder und Goblinhöhle), 1 Rundenmarker, 12 Zählmarker, 82 Münzen (42x Kupfer 20x Silber 20x Gold), 39 Edelsteine (27x 10er 12x 20er), 22 Goblins, 54 Schätze (30x Artefakte – davon 25x positive & 5x negative, 20x gelbe Zauberrollen 4x graue Zauberrollen), 75 Spielkarten (36x Abenteurer [12x Frostberg, 12x Dschungel, 12x Lavahöhle], 12x Münzkarten, [je 4x Gold-, Silber- und Kupfermünzen], 12x Wachhunde 15x Aktionskarten)
Wie von Queen Games bekannt. Hochwertiges Material. Die Grafik der Karten ist im Comicstyle, was dem Spiel gut zu Gesicht steht. Zwei kleinere Kritikpunkte gibt es: Die Punktmarker hätte ich in Holz schön gefunden (so kommen sie doch ein wenig fimmschig daher) und es fehlen Ziptyten zum Aufbewahren des Materials (dieses fliegt in der Schachtel herum).
Einstieg – 10
Anleitung ist gut strukturiert und man versteht das Spiel sehr schnell. Notwenige Beispiele klären die restlichen Zweifel und Fragen.
Spielgefühl – 07
Den DraftingMechanismus kennen die meisten aus 7 Wonders (einige andere Spiele haben diesen inzwischen adaptiert: z.B. Die holde Isolde)
Der Hauptteil des Spiels findet im Rahmen dieses Drafting-Mechanismus statt, der immerhin über 9 Karten geht. Hier gilt es zu überlegen, welcher Schatz zu heben ist, wieviel Wachhunde man benötigt oder ob man sich einfach nur mit Geld begnügt. Auf welche Abenteurerfarbe verzichte ich unter Umständen komplett, um mir Platz in der Kartenhand zu machen. Und welche Aktionskarten gönne ich mir, um meine Karten aufzuwerten.
Die zweite Phase des Kartenausspielens ist eher fremdgesteuert. Wenn man sich im Rahmen der Draftingphase kein Aktionskarten zulegen konnte, passiert zumindest bei den Orten nichts. Wenn doch, wird es spannend unter den Kontrahenten. Jetzt gilt es zu pokern. Nichts desto trotz sollte man sich bewußt sein, dass das Draften an sich den wesentlichen Teil der Beeinflussung des Spiels ausmacht.
Gleiches gilt auch für die jeweiligen gelben Zaubererkarten. Wann ist die richtige Runde, diese zu Geld zu machen und einzulösen.
Mir hat das Spiel in größerer Runde viel Spaß gemacht. Trotz Draftingmechanismus wirkt es hier nicht zu langatmig. In kleineren Runden hat man natürlich einen besseren Überblick über die unterschiedlichen Kartenstapel die herum gehen und kann ggf. Rückschlüsse auf die einzelnen Hände der Gegner ziehen.
Die Gobblin / Wachhundwertung ist ein Element, was etwas aufgesetzt wirkt.
Langzeitspaß – 06
Der Drafting Mechanismus ist zwar kein neuer mehr, aber dieses für Familien konzipierte Spiel erfüllt seinen Zweck in Form eines schnellen, kurzweiligen Zockerspiels. Wenn man seine taktischen Ansprüche ein wenig zurückschraubt, wird man bei diesem Spiel viel Lust auf weitere Partien empfinden. Insbesondere, da es noch Erweiterungen gibt.
Zudem gelingt der Einstieg für neue Spieler, so dass man es überall einführen kann.
Für Vielspieler eher nicht geeignet, da zu seicht und wenig spannungsgeladen.
Erweiterungen:
- Goblins Loot
- Queenies 1 – Band of Goblins
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Queen Games):
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