Häuserbauen in Dänemark
Die beiden Autoren stehen zusammen für Spiele wie Flamme Rouge und 13 Minuten / Tage aber auch alleine wie Frogriders und Iron Curtain (Daniel Skjold Pedersen). Bis auf Frogriders eher Spiele im Kennerspielbereich. Nun haben sie sich vom Zielpublikum deutlich in Richtung Familienspieler begeben. Dafür geht es in die Heimat nach Dänemark. Genauer gesagt in die Hauptstadt nach Kopenhagen in den Stadtteil Nyhavn, in welchem wir die berühmten Giebelhäuser errichten sollen.
Das Spiel
In der Mitte des Spielplans liegt ein Hafen, an dem 7 Karten angelegt werden. Zudem gibt es eine Punkteleiste mit je einer Meerjungfrau als Setzstein sowie 62 Fassadenplättchen in 4 Farben und Werten von 2 bis 5 (Auf den Fassadenplättchen sind teilweise Fenster abgebildet). Jeder Spieler bekommt einen eigenen Spielplan sowie ein Bonusplättchen. Von diesen gibt es in Summe fünf im Spiel.
Reihum entscheiden sich die Spieler entweder zwei nebeneinanderliegende Karten zu nehmen (Achtung: Handkartenlimit von 7!) oder diese von der Hand auszuspielen, um die Anzahl der gleichfarbigen Karten in ein Fassadenplättchen gleicher Felderzahl auszutauschen. Dieses bringen wir auf unserem Tableau unter. Haben wir eine Reihe gefüllt bekommen, wird für diese ein Siegpunkt vergeben. Besteht diese nur aus Fensterteilen, so verdoppelt sich der Wert. Gleiches gilt für Spalten mit und ohne Fenster. Nur gibt es hier 2 bzw. 4 Siegpunkte.
Sollten wir in unserem Zug ein Wappen überbauen oder eine Reihe abschließen, an der rechts daneben eines abgebildet ist, so dürfen wir aus einer der drei Aktionen wählen:
- Neues Bonusplättchen wählen
- Alle bisher gespielten Bonusplättchen herumdrehen / aktivieren
- 1 Einerteil nehmen und einbauen
Ist der Kartenstapel aufgebraucht, so wird dieser gemischt und in die letzten neun Karten die Spielende-Karte eingemischt.
Das Spiel endet, wenn einer der Spieler 12 Siegpunkte erreicht hat oder der Kartenstapel ein zweites Mal aufgebraucht wurde.
Autor: Asger Harding Granerud, Daniel Skjold Pedersen • Grafiker: Markus Erdt
Verlag: Queen Games • Jahr: 2019
Spielregeln (ext. Link zu Queen Games)
Spielgefühl
Copenhagen ist sehr einfach zu verstehen und auch zu spielen.
Es richtet sich definitiv an Familienspieler – hier sogar an den Gelegenheitsspieler, da die Voraussetzung sehr niedrig gehalten wurden.
Es spielt sich sehr schnell, so dass so gut wie keine Downtime vorhanden ist. D.h. das permanente Kartennachlegen wird – obwohl kaum Zeit vergeht – da schon als störend empfunden. Eigentlich möchte man sofort weiterspielen, aber das Vervollständigen der Auslage gehört halt zum Spiel dazu.
Der Einsatz der Boniplättchen ist für das Gewinnen des Spiels sehr wichtig, da man sich in seinem Zug an der ein oder anderen Stelle gewisse Vorteile verschaffen kann. Allerdings sind die Plättchen unterschiedlich stark und man sollte sich gut überlegen, welches Plättchen man auswählt.
Copenhagen selbst ist ein Puzzle-Spiel. Allerdings fliegen die Teile nicht wie bei Tetris von oben hinein, sondern müssen angrenzend zu den bereits gelegten Plättchen eingefügt werden. Auf die Fensterreihen ist unbedingt zu achten, da der Sieg nur über die ein oder andere makellose Reihe / Spalte führt. Da die „normalen“ Plättchen nur dreimal und die fünfer sogar nur einfach vorhanden sind, entsteht ein Wettlauf um die Plättchen. Auch wenn farbgleicher Bau von Fassaden nicht gesondert belohnt wird.
Das Ende des Spiels kommt häufig sehr plötzlich. Insbesondere wenn die Spielende-Karte auftaucht. Hier empfanden es die Spieler als ungerecht, wenn die Runde nicht noch zu Ende gespielt wurde, sondern abbricht.
Das Spiel spielt sich in allen Konstellationen (zwei, drei oder vier Spieler) sehr gut.
Der geübte Spieler dürfte sich nach einigen Partien jedoch zu wenig herausgefordert fühlen. Wer leichte Spiele mag, ohne zu viele Regeln verstehen zu müssen, der sollte sich Copenhagen durchaus mal ansehen.
Kurzfazit: Nettes Familienspiel für Gelegenheitsspieler mit schnellem Zugang. Für das Spiel ist jedoch der Administrationsaufwand relativ zu hoch. Zudem finde ich das Ende etwas unglücklich.
- Schneller Zugang
- Relativ wenig Downtime durch sehr schnelle Züge.
- Gesamtspielzeit maximal 30 Minuten
- das Ende ist etwas unausgewogen zwischen den Spielern
- nach einigen Partien passiert nicht mehr viel Neues
Absolut kein Spiel für Kennerspieler. Diese werden 1-2 Partien mitspielen und dann dürfte der Reiz des Spiels schnell verfliegen. Daher nur die Empfehlung für reine Familienspieler im unteren Bereich.
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