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Neu in 2014 (Essen): Interview mit Inka und Markus Brand zu ihren Neuheiten

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imbrandAuch in 2014 kommt das Autorenpaar Inka und Markus Brand wieder mit einigen Neuheiten nach Essen.

Mit Murano, der Erweiterung von Village: Port sowie den beiden Spielen aus der neuen Ravensburger Reihe smartplay sind gleich mal vier Spiele genannt.

Viel Spaß mit den Neuheiten!

 

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BRETTSPIELBOX: Von Murano (Lookout Games) kennt man derzeit noch sehr wenig (nur photo auf Boardgamegeek von der GenCon). Könnt Ihr schon etwas mehr dazu sagen?
Inka und Markus Brand:
Der Verlag bezeichnet Murano als „Worker-Movement-Spiel“. Aber eigentlich bewegen wir keine Worker, sondern Schiffe. Acht an der Zahl schippern um die Glasbläser-Insel vor Venedig herum.
Die Schiffe legen dabei auf den Aktionsfeldern an und bestimmen, wie der Spieler seinen aktuellen Spielzug gestaltet. Da man andere Schiffe weder „überholen“ darf, noch mit ihnen auf ein gleiches Feld ziehen kann, steht immer nur eine begrenzte Auswahl an Aktionen zur Verfügung.
Durch die Aktionen errichten die Spieler Gebäude auf Murano, produzieren das kostbare bunte Glas und verkaufen es an die zahlreichen Kunden in den Gassen der Insel.
Außerdem versuchen die Spieler Aufträge besonderer Kunden zu erfüllen. Dazu müssen sie in einzelnen Bereichen der Insel bestimmte Konstellationen von Gebäuden erzielen, Kunden in die Gassen locken oder besonderes Glas produzieren. Um einen Auftrag werten zu können, muss zudem ein Gondoliere diesen besonderen Kunden nach Murano bringen und am vorgeschriebenen Anleger festmachen.
Die Besonderheit des Spiels liegt zum einen in dem neuartigen Aktionsmechanismus, zum anderen aber darin, dass jeder Spieler überall auf der Insel aktiv werden kann. Dadurch ändert sich die Situation auf dem Spielplan ständig und die Spieler müssen immer wieder darauf reagieren – sonst ist ein Auftrag bei Spielende schnell einmal wertlos.

Prototyp von Murano.
Copyright by BGG

 

BRETTSPIELBOX: Daneben kommt mit Village Port (Pegasus) schon die zweite Erweiterung auf den Markt. Hat Euch der dauerhafte Erfolg überrascht?
Inka und Markus Brand:
Das wir uns mit Viilage ein besonderes Spiel ausgedacht haben, das spürten wir irgendwie schon in der Phase der Entwicklung. Dass es aber diesen Erfolg mit sich bringen würde, damit haben wir zu keiner Zeit gerechnet. Natürlich schreit ein „Kennerspiel des Jahres“ förmlich nach einer Erweiterung und wir hatten auch recht schnell eine passende Idee. Dass wir Peter Eggert, den gelernten Bierbrauer, mit einer Inn-Erweiterung überzeugen könnten, war uns auch schon früh klar. Mehr aus Spaß schrieben wir auf unseren Prototypen zum Inn „die erste Erweiterung“. Umso überraschter waren wir, als das dann auch auf dem Cover stand. Peter nahm das wohl sehr wörtlich, denn schon in Essen 2013 forderte er „die zweite Erweiterung“.

Es ist toll, zu sehen, wie viele Menschen inzwischen Village spielen. Eggertspiele hat mittlerweile Partner in 19 Nationen für das Spiel gefunden. Und auch die Erweiterungen werden dort gespielt.

BRETTSPIELBOX: Wird es noch weitere Erweiterungen geben?
Inka und Markus Brand: Voraussichtlich schon im kommenden Frühjahr wird es etwas Neues für die Village-Familie geben. Allerdings würde wir es nicht „Erweiterung“ nennen.
Mehr dürfen wir aber noch nicht verraten.

BRETTSPIELBOX: Was erwartet die Spieler bei der neuen smartplay-Reihe von Ravensburger, die mit dem Handy spielbar ist?
Inka und Markus Brand:
Die Spieler erwartet ein wirklich faszinierendes Spielerlebnis. Das Smartphone wird in ein Stativ eingelegt und filmt mit der Kamera den Spielplan ab. Es erkennt jede Veränderung auf dem Plan und kann sofort darauf reagieren. Von uns wird es „Yes or kNow“ geben, in der die Spieler zu Kandidaten einer Quizshow werden. Das Tolle daran, Eltern können gegen ihre Kinder antreten. Alle am Tisch erhalten ihrem Alter entsprechende Fragen in insgesamt 10 verschiedenen Quizspielformen. Und was vielen Testern besonders gut gefallen hat: Man muss nicht immer alles wissen, um zu punkten.
Der Moderator dieses Quizspiels ist übrigens auch im wirklichen Leben Moderator. Ich bin gespannt, ob ihr ihn an der Stimme erkennt.
Unser zweites Spiel in der SmartPlay-Reihe ist „Das magische Museum“. Die Spieler befinden sich hierbei in einem Museum und müssen ihren Hund „Fluffy“ wiederfinden. „Fluffy“ hat jede Menge durcheinander gebracht. Natürlich möchte der merkwürdige Nachtwächter, dass die Spieler dies wieder in Ordnung bringen, bevor sie zusammen mit ihrem Hund das Museum verlassen.
Der besondere Kniff in diesem Spiel: Bei allem, was die Spieler so anstellen, können sie Krach machen – und das sollten sie tunlichst vermeiden, denn sonst wecken sie wohlmöglich jemanden auf, der besser weiter geschlafen hätte.
„Das magische Museum“ ist ein kooperatives Familienspiel. Gemeinsam müssen die Spieler unter Zeitdruck entscheiden, wer in der laufenden Runde welche Aktion durchführt. Eine gute und schnelle Absprache unter den Spieler ist also da A und O.
Wir sind nun schon sehr lange in diese Projekte involviert und testen seit geraumer Zeit die ins Spiel integrierte Technik. Wir sind jedes Mal wieder erstaunt, was smartPlay alles kann und freuen uns immer wieder über die erstaunten Gesichtsausdrücke unserer Testspieler. Kinder beobachten wir besonders gern beim Ausprobieren. Ständig hängt ein Kinderkopf unter dem Smartphone-Stativ, der nach einer plausiblen Lösung für diese verblüffenden Momente sucht.

BRETTSPIELBOX: Ist es Euch leicht gefallen, die Technik ins Spiel zu integrieren?
Inka und Markus Brand: Wir haben beide Spiele tatsächlich komplett analog entwickelt. In den Testrunden haben wir dann gemeinsam die APP simuliert. Wir saßen dann immer hinter einem riesigen Sichtschirm, auf dem all unsere Texte und Spielabläufe standen. Nachdem wir dann der Meinung waren, dass das Spiel einwandfrei funktioniert, haben wir einen ca. 150 Seiten starken Regelordner geschrieben, der alle Eventualitäten und Wenn-Dann-Verknüpfungen, die während den Partien auftreten können, beinhaltet. Diesen Regelordner haben wir dann an die Programmierer und Co-Autoren von Zeitland games geschickt. Von dort bekamen wir dann laufend Testversionen, die wir am heimischen Küchentisch ausprobieren konnten.
Ohne die enge Zusammenarbeit mit Zeitland und unseren betreuenden Redakteuren in Ravensburg wären wir niemals in der Lage gewesen, ein solches Spiel zu verwirklichen. Alle Beteiligten haben enorm viel Arbeit in diese Projekte gesteckt. Wir hoffen sehr, dass die Spiele Gefallen finden.

BRETTSPIELBOX: Wenn man so erfolgreich ist, gibt es auch Kritiker und Neider! Wie geht Ihr eigentlich damit um?
Inka und Markus Brand: Am Anfang hatten wir schon arge Probleme, wenn man unsere Spiele kritisierte und nicht gerade positiv darüber schrieb. Es hat schon ein, zwei Jahre gedauert, bis wir verstanden haben, dass Geschmäcker nun mal verschieden sind. Natürlich ist es immer noch schade, wenn Spiele schlecht abschneiden. In jedem unserer Projekte steckt sehr viel Arbeit, Zeit und Leidenschaft. Wenn einem dieser ganze Aufwand dann in einer Rezension mir nichts dir nichts um die Ohren fliegt, ist das auch heute noch hart. Aber in der Regel ist Kritik ja berechtigt und konstruktive Kritik hilft uns dabei, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Neider kennen wir nicht – wenn es die gäbe, haben sie es uns noch nicht wissen lassen. Aber in dieser Branche ist das auch nur schwer vorstellbar. Viele unserer Kollegen sind inzwischen zu guten Freunden geworden. Man kennt sich untereinander, berichtet von neuen Projekten, spielt und testet gemeinsam. Das ist alles sehr kollegial, freundschaftlich, fast schon ein wenig familiär. Wir freuen uns jedes Jahr wie kleine Kinder auf das große Wiedersehen zu den Messen oder in Göttingen und wir freuen uns für unsere Kollegen, wenn sie von neuen Veröffentlichungen erzählen. Wie sagt der Kölner immer so schön? Man muss och jönne könne.

BRETTSPIELBOX: Über welches Thema möchtet Ihr am liebsten mal ein Spiel machen?
Inka und Markus Brand: Ich denke, dass wir uns diesen Traum schon erfüllt haben. Auch wenn für viele „Mittelalter“ ziemlich durchgekaut ist, wir hatten immer den großen Wunsch, ein Spiel mit dieser Thematik zu machen. Mit „Im Schutze der Burg“ und „Village“ konnten wir uns diesen schon erfüllen.

BRETTSPIELBOX: Spielt man bei so vielen Spielen, die man erfindet eigentlich noch viel selbst?
Inka und Markus Brand: Mal mehr, mal weniger. Gerade kurz vor den Messen haben wir kaum Zeit, die Spiele der Kollegen zu spielen. Anfang dieser Woche gab es da eine große Ausnahme, als wir Stefan´s „La Isla“ spielen durften. Davor haben wir aber das letzte Mal im Urlaub gespielt und das nächste Mal wird wohl auch erst in oder nach Essen sein.

BRETTSPIELBOX: Welche Spiele sind Eure Highlights in 2014 (gerne auch Tipps für die Essenbesucher)?
Inka und Markus Brand: Wir sind sehr gespannt auf Michael Reinecks „Grog Island“. Der Prototyp hat uns ungemein gut gefallen. Auch Stefan Felds „AquaSphere“ ist ein Must-Have. Hier kennen wir den Prototypen nicht, aber Leute die ihn getestet haben und nur Gutes darüber zu berichten wussten. In Andor geht es nun im Norden weiter. Auch das lohnt sich in jedem Fall. Lustig wird bestimmt auch „Assel Schlamassel“ von Martin Kallenborn und Jochen Scherer. Die „Arler Erde“ reizt uns allein schon optisch…und, und, und… die Liste ist lang.
Und als Tipp für die Essenbesucher: Von Lookout-Spiele wird es wieder ein kleines Messespecial geben. Es lohnt sich, uns auf der Messe darauf anzusprechen 🙂

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