Auf in die Schlacht
Mit einem kleinen Wikingerkartenspiel geht Spaceballoon Games demnächst in sein zweites Kickstarterabenteuer (soll am 06. September online gehen). Nach Brides & Bribes geht es jetzt mit Drakkar in den Norden.
Der Eindruck sowie das Bildmaterial basiert auf einer Vorabversion. Somit kann sich zum fertigen Produkt das ein oder andere noch an Änderung ergeben (Zum Beispiel habe ich das Spiel nur in der 5 Spielerversion gespielt. Inzwischen gibt es auch eine 6 Spielerversion).
Das Spiel
Drakkar spielt sich mit beidseitig bedruckten Karten. Je nach Spieleranzahl werden in den Kartenstapel eine bestimmte Anzahl von Karten (Kartenmarkierung 3+, 4+ etc.) gelegt.
Dann geht es über drei (Runden) mal drei Phasen:
- Phase 1: Es werden alle Karten im Kartenstapel gemischt und x Decks je 10 Karten offen ausgelegt. Auf ein gemeinsames Zeichen müssen sich die Spieler für eines der Decks entscheiden. Dabei gilt First Serve – First come. Dann werden die Questkarten gemischt. Jedem Spieler zwei gegeben und dieser kann sich eine Karte aussuchen. Die anderen kommen zurück.
- Phase 2: Nun werden die Karten über alle 10 Handkarten nach und nach ausgespielt. Dabei wird die aktive Seite der Karte nach oben ausgelegt (aber noch verdeckt, bis alle ihre Karten bestimmt haben). Der erste ist der Taktgeber, da er nun einen Countdown von 5 auf 0 herunterzählt, in der die Mitspieler ebenfalls spielen müssen (andernfalls wird eine Karte per Zufall gezogen).
Dann werden die Karte in der Reihenfolge rot – gelb – blau ausgespielt. Sind gleiche Farben ausgespielt zählt bei rot und blau die niedrigste Zahl.- rot: Loki (kann Ressourcenplättchen = Siegpunkte stehlen) oder der Dieb (kann eine ausliegende gelbe Karte stehlen)
- gelb sind Ressourcenkarten wie Schiff, Krieger (Helme = Stärke) sowie Sonderkarten. Dabei können die kleinen Schiffe 2 und die großen 3 Karten (Wikinger und Bier) aufnehmen
- blau: Angriffskarten mit denen ich meine Mitspieler überfallen oder Schiffe zerstören sowie Ressourcen (nicht vom Mitspieler) erbeuten kann
- Phase 3: Am Ende einer jeden Runde wird verglichen, ob ein Spieler seinen Auftrag erfüllen konnte (dafür gibt es Ressourcenplättchen). Ggf. kann er sich Unterstützung von einem anderen Spieler holen und die Beute teilen.
Nach drei Runden endet das Spiel und es gibt je einen Punkt pro Beuteplättchen sowie weitere drei Punkte für ein Set aus drei unterschiedlichen Plättchen. Sieger ist der Punktbeste.
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Autor: Jacopo Casiraghi, Mauro Monti, Gianni Negrini, Andrea Vitagliano • Grafiker: x • Verlag: Spaceballon Games • Jahr: 2017
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Material
In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 60 Karten für Ausrüstung, Spezialaktionen und Kämpfe, 60 Plättchen dür Ziegen, Waffen und Gold, 24 Questkarten und 1 Startspielermarker in Form eines Wikingers.
Material kann ich aktuell noch nicht richtig bewerten, da ich nur einen Prototypen vor mir liegen habe.
Einstieg
Regeln sind relativ klar verständlich. Liegen allerdings aktuell nur in Englisch vor.
Spielgefühl
Es geht sehr hektisch zu bei diesem Spiel. Und das muss man mögen. Angefangen von der Auswahl der Decks (bei denen man ja nur eine Seite kennt) bis hin zum Ausspielen der einzelnen Karten (maximale Reaktionszeit, wenn eine Karte gespielt ist beträgt 5 Sekunden) muss man sehr fix sein. Das besondere wie auch ungewöhnliche sind die beidseitigen Karten, die gut überblickt werden wollen, da immer nur eine als aktive Seite gespielt werden kann. Wer jedoch das Gefühl hat, er kann beim anderen schauen, welche Karten dieser auf der Hand hat, dem wird dazu kaum Zeit gegeben. Stellte also kaum ein Problem dar.
Zudem muss man es mögen, dass die räuberischen Partner von allen Seiten herkommen (aber hey wir spielen ja auch ein Wikingerspiel). Dabei ist es wichtig ausgeglichen zwischen aufgebauten Schiffen sowie eingesetzen Wikingern zu sein, um möglichst Angriffe der Gegner abzuwehren. Zum Glück können Schiffsteile auf denen bereits Güter liegen, nicht mehr zerstört werden. Damit ist das Spiel dann nicht ganz so fies.
Der Interaktionsgrad ist sehr hoch, denn durch die roten und blauen Karten behakt man sich ganz schön ordentlich.
Etwas schwierig fand ich, dass die Questkarten unterschiedlich stark sind. Daher wäre es gut (für ein Einsteigerlevel), wenn man 2 aus 3 Quest wählen könnte, um eine bessere Ausweichmöglichkeit zu haben.
Langzeitspaß
Das Spiel hat mir ganz gut gefallen. Aber für einen langfristigen dauerhaften Einsatz, fehlt mir noch irgendwie das gewisse Etwas (kam bei den Mitspielern unterschiedlich gut an). Es kommt vor allem auf den guten Blick für die eigenen Karten unter Zeitdruck an.
Gesamtbeurteilung 7/10
Sehr schnelles familäres Wikingerkartenspiel mit einem gewissen Ärgerfaktor. Geeignet als Lückenfüller und Energielieferant eines Spielabends.
Erweiterungen:
Auszeichnungen:
Spielregeln (ext. Link zu Spaceballon Games)
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