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Pandemic Legacy

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pandemic leg boxVernichten, rummalen, bekleben – alles erlaubt

Eigentlich hüten Spieler ihre spielerischen Heiligtümer wie einen Schatz. Da werden Karten in Schutzhüllen gepackt, alles sorgfältig in Zip-Tüten untergebracht; alles damit das gute Stück möglichst viele Spiele überdauert.

Nicht so hier. Bei Pandemic Legacy kann man davon ausgehen, dass am Ende der Spielserie, das Spiel nicht mehr das ist, was wir zu Beginn der ersten Partie ausgepackt haben. Und danach taugt es nur noch sehr begrenzt zum Einsatz für weitere Spiele. Aber zum Glück vergehen zwischen Start und Ende dieser Reise 12 – 24 Partien und einige Stunden Spielvergnügen.

Einziger Haken: Das Spiel ist aktuell ausverkauft!


Das Spiel

Das Spielprinzip von Pandemie ist den meisten bekannt: Die Welt kollabiert. Vier Krankheiten verseuchen die Erde und 2-4 Spieler versuchen die Welt zu retten. Dabei schlüpfen sie in verschiedene Rollen eines Rettungsteam und kämpfen kooperativ an vorderster Front.
Anders als im Basisspiel endet das Spiel nicht nach einer Partie: wir spielen nun über 12 Monate und müssen verschiedene Aufgaben lösen. Die erste Partie fühlt sich dabei noch an wie das ursprüngliche Spiel. Dann verändern sich die Rahmenbedingungen permanent und man taucht ab in eine andere Welt.

Gesteuert wird Pandemic Legacy über einen Stapel an Karten, die uns bei der Reise begleiten. HIer erfahren wir alles wesentliche. Leider darf ich inhaltlich nicht mehr verraten. Das muss man erleben (hoffentlich ab Mitte des Jahres wieder möglich).
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Autor: Matt Leacock, Rob Daviau • Grafiker:  • Verlag: Z-Man Games|Asmodee • Jahr: 2015

2-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. je Partie 60 Minuten

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 5 Start-Charakterkarten, 4 Spielfiguren und Übersichtskarten, 61 Spielerkarten (48 Stadtkarten, 5 Epidemiekarten, 8 Ereigniskarten), 48 Seuchenkarten, 62 Legacy-Karten, 96 Seuchenwürfel (je 24 Würfel in 4 Farben), 5 Dossiers und 1 Stickerbogen, 4 Zivilistenkarten, 4 Heilmittelmarker (beidseitig mit Geheiltmarkierung), 1 Erinnerungsmarker, 1 Ausbruchsmarker, 6 Forschungszentren, 1 Spielplan, 1 Schachtel mit 8 nummerierten „Paketen

Sehr umfrangreiches Material, was im Laufe des Spiels ausgeweitet wird. Viele Sachen zum öffnen und entdecken. Besser als Adventskalender (nicht den von Matthias natürlich!) auspacken.

Einstieg

Wer Pandemie kennt, dürfte keine Probleme haben, in das Spiel hineinzufinden. Ab der ersten Partie wird man recht gut durch das Spiel geführt. An der ein oder anderen Stelle hakt es vielleicht, da die Übersetzung nicht immer 100%ig gelungen ist, aber in der Gruppe kann man sich dann gut beraten und wird einen Weg finden. Zusätzlich helfen an der ein oder anderen Stelle die FAQs.

Spielgefühl

Grandios! Reiz bei Pandemic ist sicherlich das große Finale mit einer endlichen Anzahl an Versuchen zu erreichen. Nach jedem Versuch gibt es Verbesserungen (egal ob gewonnen oder nicht). Beim Sieg gibt es einen zusätzlichen Bonus, um das nächste Level besser zu bestehen. Aber ich komme in jedem Fall nach dem zweiten Versuch in die nächste Stufe und erhalte ein Trostpflaster (je Niederlage 2 Sonderkarten), die ich bei jedem Gewinn auch Stufenweise wieder abgegeben muss. Damit passt sich der Schwierigkeitsgrad immer ein wenig der aktuellen Spielsituation an.

Pandemic Legacy hat den Charakter einer sehr gut gemachten Serie. Ich weiß immer ein wenig mehr, ohne das Ende zu kennen. Gleichzeitig erhöht sich der Suchtfaktor mit jeder Folge/Runde. Eine Partie dauert ca. eine Stunde, die zeitlich schnell verfliegt und man möchte am liebsten noch eine Folge schauen äh spielen.

Die Rahmenbedingungen ändern sich dauernd und im Spiel geht es meist sehr knapp zu. Diverse Partien wurden erst auf den letzten Meter gewonnen bzw. verloren. Aber wenn auch eine Niederlage für den Moment ärgert, es ist eigentlich egal, denn die nächste Partie steht vor der Tür und man will nur noch hinein ins Vergnügen.

Pandemie ist Emotion pur. Es wird viel diskutiert, gemeinsam gelitten und gebibbert (wenn die Karten gezogen werden), gezockt und gefreut, wenn eine Taktik aufgegangen ist. Wie beim Überraschungsei freut man sich auf das Öffnen der diversen Schachteln und Kläppchen, um im Spiel weiter voran zu kommen. Kooperation in Vollendung.

Langzeitspaß

Maximal 24 Monate, dann ist der Spaß leider zu Ende. Im Schnitt wird man es auf etwas 15-18 Partien schaffen. Dieses mal ca. 1h Stunde Spielzeit je Partie, da ist doch eine gehörige Portion Langzeitspaß garantiert. Soviel wird so manches Spiel nicht gespielt werden.

Wichtig – und das ist vielleicht der einzige Knackpunkt – man sollte das Spiel idealerweise mit der gleichen Besetzung spielen, sonst besteht bei jedem Spiel erst einmal ein gewisser Einweisungsbedarf.

So – wann gibt es die zweite Staffel!!!!!

Innovation

Pandemic Legacy ist Innovation pur. Auch wenn man Pandemie als Spiel kennt, so löst gerade der oben beschriebene Spielrythmus einen Suchtfaktor aus.

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Erweiterungen:

Eine Erweiterung wird es nicht geben, aber die Autoren basteln aktuell an der zweiten Staffel.

Auszeichnungen:

Spielregeln / FAQ (ext. Link zu Asmodee)

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6 COMMENTS

  1. Spiel des Jahres – das Label für die Oma/Eltern im Spielwarengeschäft und Beschenkte ab 8 Jahren – kann ich mir bei einem selbstzerstörenden Spiel für feste Spielergruppen schwer vorstellen. Vielleicht eher noch Kennerspiel (vom Gewicht ist es ja auch eher auf einem Level mit Istanbul als mit Camel Up)?

    • Fürs Kennerspiel auf jeden Fall – Mombasa wird’s höchstens auf die Empfehlungsliste schaffen (zu kompliziert). 7 Wonder hat den Preis schon mal gewonnen, was die Chancen des „Duell“ vermutlich nicht erhöht, obwohl es vom Spiel und der Strahlkraft das Potenzial hätte – zudem ist es ein reines Zweispielerspiel. T.I.M.E Stories wäre auch groß und kreativ und neuartig genug, aber durch den „Zwang“ zu Erweiterungen auch recht speziell.
      Der ganz große Wurf bei den klassischen Eurospielen war im Kennersegment sonst wohl auch einfach noch nicht dabei.

  2. Pandemie war vorher schon mein absolutes Lieblingsspiel, aber das „Legacy“-Prinzip befördert das Spiel nochmal in vollkommen ungeahnte Sphären. Absoluter Hammer. Ich liebe dieses Spiel und freue mich, dass wir erst im Juni sind und somit noch viel vor uns haben. Andererseits kann ich die zweite Jahreshälfte gar nicht mehr abwarten und würde am liebsten direkt weiterzocken. Ich wünsche dem Spiel noch viele weitere Auszeichnungen, inklusive dem Kennerspiel-Pöppel.

  3. Ich muss schon sagen, das ist für mich wirklich neu. Und das macht einen riesigen Reiz aus, dieses… Unbehagen, ein Spiel zu kaufen, was man dann anscheinend wortwörtlich „kaputtspielt“.
    Was natürlich häufig nicht so einfach ist, ist eine „so lange Kette“ von „Folgen“ immer mit der gleichen Gruppe in einer anständigen Zeit „durchzuspielen“, sodass man die „Staffel“ dann gemeinsam geschafft hat. Aber es reizt ungemein – und es ist NEU! (zumindest anfangs 😉 )

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