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The Rise of Queensdale

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 Einen Epos durchspielen.

Im letzten Jahr auf der SPIEL 2017 in Essen wurde das Cover des Spiels vorgestellt. Erste Gerüchte waberten durch die Spielerszenerie. Dann in Nürnberg konnte ich die erste Epoche spielen und anhand des Materials erahnen, was da für ein großes Spiel vor mir liegt.

Inzwischen habe ich das The Rise of Queensdale durchgespielt. Diverse Partien in denen ich durch die Epochen gesprungen bin, auf Entdeckungstour nach neuen Elementen und überraschenden Wendungen (mehr kann ich leider nicht sagen, da fast jedes weitere Wort dem Spoilern gleich käme).

Ich war beteiligt am Aufbau eines neuen Tals samt Burg und es hat viel Spaß gemacht, dieses zu meistern.


Das Spiel

Wesentlicher Mechanismus von The Rise of Queensdale ist Diceplacement von 5 Würfeln, die jeder Spieler zur Verfügung hat. Diese werden zu Beginn jeder Runde gewürfelt und für bestimmte Aktionen oder Ressourcen genutzt. Mit den erworbenen Ressourcen werden wiederum Gebäude gebaut oder es kann z.B. getauscht werden sowie Männchen (haben verschiedene Funktionen) erworben werden. Für bestimmte Aktionen gibt es Siegpunkte.

Das Ganze läuft so lange, bis mindestens ein Spieler das jeweilig zu erreichende Epochenziel geschafft hat. Die laufende Runde (d.h. alle Würfel) wird noch zu Ende gespielt und ausgewertet (es können somit auch mehrere Spieler eine bzw. auch unterschiedliche Epochen schaffen). Während die Spieler, welche ihre Ziel-Epoche noch nicht geschafft haben, diese noch einmal spielen müssen, wechseln die anderen parallel eine Epoche höher (hier steigen die Ziele aber auch Boni).

Somit steigert sich der Anspruch des Spiels an den Spieler von Spiel zu Spiel. Ebenso kommen immer wieder neue Anforderungen oder geschichtliche Wendungen sowie weiteres Material in das Spiel.

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Autor: Inka Brand, Markus Brand • Grafiker: Michael Menzel, Christian Fiore • Verlag: Ravensburger • Jahr: 2018

2-4 Spieler • ab 10 Jahren • ca. 60 Minuten/Partie

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Material

In der BRETTSPIELBOX befinden sich: 1 Vierteiliger Spielplan, 1 Übersichtsplan, 1 Aktionsplan, 464 verschiedene Plättchen, Marker und Tafeln, 126 Karten, 21 Holzwürfel, 108 Holzteile, 1 Stoffbeutel, 12 Klebebögen mit 549 Aufklebern, 1 Standfuß, 1 königlicher Pömpel, 1 Übersichtsblatt, 4 Familienhistorien

Dieses ist der Startaufbau, ohne Spoiler!!

Sehr viel Material, was ihr in einem schweren Karton bekommt. Qualität ist auch sehr gut. Macht richtig was her.

WICHTIG! Karton immer gerade halten, niemals hochkant stellen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Plättchen verrutschen.

Einstieg

Zum Start gilt es die Würfel zu bekleben. Die Anleitung füllt sich – wie bei Legacy üblich – erst im Laufe des Spiels. Daher sind die ersten Runden relativ schnell startbar Für den Einstieg gibt es jeweils eine Einstiegshilfe, mit der man zügig den Start regeln kann. Die jeweiligen Runden spielen sich schnell, nur für die Vor- und Nachbereitung muss man zusätzliche Zeit einkalkulieren.

Spielgefühl

Nachdem man sich von dem kleinen Materialschock erholt hat, geht es an das Regeln lesen. Diese sind zum Glück für die erste Epoche recht überschaubar bzw. man wird gut durch die erkläuternden Seiten in das Spiel eingeführt.

So kann man recht unbeschwert loslegen und sich auf das Spiel einlassen. Es gibt viel zu entdecken in The Rise of Queensdale. Eine Burg soll gebaut werden. Und so arbeiten wir an bis zu vier Türmen (je nach Spieleranzahl).  Das Bauen macht jeder auf seinem eigenen Spielplan und dennoch entsteht durch Würfel, den Kampf um die Ressourcen und Gebäude sowie z.B. den Kundschafter einiges an Interaktion im Spiel. Im Spiel entsteht – wie es auch früher im Mittelalter üblich war – eine kleine Siedlung rund um die Baustelle. Dieses wirkt thematisch sehr stimmig.

Was leider etwas weniger für die gesamte Geschichte rund um Königin Magaret und König Nepomuk II. gilt. Hier fühlt sich das ein oder andere leider etwas aufgesetzt bzw. unnötig aufgebläht an. Eine Richtige Bindung zu diesen beiden Charakteren zu den Spieler kommt nicht auf. Diese will sich auch während des ganzen Spiels nur bedingt einstellen. Das ist nicht weiter schlimm, aber man hätte es runder gestalten können.

Die einzelnen Epochen jedenfalls machen viel Spaß. Spannend ist dabei festzustellen, wie sich der Komplexitätsgrad des Spiels von Runde zu Runde steigert. Dabei können auch unerfahrene Spieler im Verlauf der Runden mit wachsen. Am Ende der Epochen kann man bei The Rise of Queensdale durchaus auch von einem Kennerspiel sprechen. Auch wenn man als erfahrener Spieler vielleicht am Ende doch einige Vorteile hat, da man bestimmte Entscheidungen im Laufe des Spiels intuitiver trifft.

Neben dem ganze Spaß gab es aber auch den ein oder anderen Wermutstropfen. Dieser betrifft u.a. die Anleitung. Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stellen gewünscht, dass die Regeln klarer und eindeutiger formuliert sind. Da gibt es doch zu viele Interpretationsspielräume, die dem Spiel nicht gut tun bzw. man verliert bei der Deutung zuviel Zeit im Spiel. Hilfreich ist die FAQ auf BGG, die in Teilen Abhilfe verschafft. Aber auch nur für einen Teil der Themen.

Schön gelöst ist die Legacyidee mit den Epochen, die für die vorne liegenden Spieler zunehmend schwerer werden. Gleiches gilt für das parallele Spielen mit den verschiedenen Epochenzielen. Und auch die „Trostpflaster“ für die weiter hinten liegenden Spieler durch Siegel (mit diesen kann man seine Würfel aufrüsten) und Ritter (Boni für die nächste Spielrunde) entschädigen, damit ein Spieler nicht einen kompletten Durchmarsch vollziehen kann, ist gut überlegt. Somit bleibt das Feld der Spieler über das gesamte Spiel relativ dicht beieinander.

Langfristige Strategien können eigentlich nicht bzw. nur bedingt getroffen werden, da sich durch die verschiedenen Wendungen im Spiel nicht alles vorhersehen läßt.

Eines ist auch gewiss. Egal wie man spielt, man wird nicht alle Komponenten des Spiels für sich entdecken. Dafür hält das Spiel doch viele verschiedene Wege bereit. Und man wird nicht alle Wege durchlaufen (bin auch froh, dass ich nicht alles erlebt habe, was ich durch Schilderungen anderer später mitbekommen habe).

Definitiv zum Einsatz kommen wird der königliche Pömpel (siehe Bild), mit dem wir unseren Spielplan das ein oder andere Mal umgestalten.

Langzeitspaß

The Rise of Queensdale wird irgendwo zwischen 9 und 33 Partien in einer 4er Besetzung gespielt. Am Ende sind es dann um die 15-18 Partien, die tatsächlich zustande kommen, da es in einer Runde auch mehrere Sieger geben kann. Da kann man schon von einem langfristigen Spielvermögen sprechen. Hier relativiert sich dann auch der Preis bei 4 Spielern und 15 Partien auf unter 1 Euro pro Partie und Spieler. Kein Vergleich mit einem Kinoerlebnis.

Man könnte das Spiel danach auch noch weiterspielen. Hier ist der Reiz aufgrund der großen Asymmetrie der verschiedenen Spielbretter eher gering (gegen null gehend – zumindest bei mir).

Gesamtbeurteilung 8/10

Das Spiel kommt sicherlich nicht an Pandemic Legacy Season 2 heran. Will es auch nicht. Und ohne die dünne Geschichte und die Regelmissverständnisse / Unklarheiten hätte ich „The Rise of Queendsdale“ eine höhere Note gegeben. Ich hoffe, dass bei einer möglichen Neuauflage hier noch einmal nachjustiert wird.

Dennoch ist The Rise of Queensdale eine klare Kaufempfehlung für Familien oder Freunde, die sich in der jetzt anstehenden kälteren Jahreszeit gerne zusammensetzen und ausführlich spielen. Dann sollte man sich aber auch mit den kleineren Mängeln auseinandersetzen und wird dennoch viel Spaß haben.


Erweiterungen:

Auszeichnungen:

Spielregeln (ext. Link zu Ravensburger)

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